In einer Kritik über ein Orgelkonzert von Joseph Labor (Das Vaterland, Nr. 13, S. 3, signiert Ed. K. [Eduard Kulke, nicht Eduard Kremser]) wird Bruckner erwähnt:
»Concerte.
(Gesellschaftsconcert: »Paulus«. - Philharmonische Concerte. - Orgelconcert von Joseph Labor.)
»Concerte.
(Gesellschaftsconcert: »Paulus«. - Philharmonische Concerte. - Orgelconcert von Joseph Labor.)
Ed. K. [... über die erwähnten Konzerte ...]
Das großartigste Concert der ganzen bisherigen Saison war das Orgelconcert von Joseph Labor. Orgelconcerte gehören in Wien zu den großen Seltenheiten. Wenn der französische Organist Saen [Saint-Saens] nach Wien kommt, so findet sich allerdings ein Publicum ein, um ihn zu hören; denn da gehört es zur Mode, den berühmten Orgelspieler gehört zu haben; daß wir hier in Wien aber einen Künstler wie Anton Bruckner haben, daran scheint man sich weniger zu erinnern, und vermuthlich ist dieser Umstand, der sich am schönsten in den Worten: „Nemo propheta in patria” ausspricht, die einzige Ursache, daß ein Künstler von der Bedeutung Bruckner's es kaum wagen kann, ein Orgelconcert zu geben. Umso höher ist der Muth Joseph Labor's zu schätzen [... Lob für Labors Orgelspiel, leichter Tadel am überfrachteten Programm ...] und die Fuge für die Orgel von Brahms, ein Stück von tödtlicher Langweile, [war] geradezu eine Verunstaltung des sonst so schönen und genußreichen Concertes.« (*).
(Wiener Erstaufführung des Brahmsschen Violinkonzertes mit J. Joachim. Es dirigiert J. Hellmesberger (**)).
Zitierhinweis:
Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 187901145, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-187901145letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11