zurück 9.9.1880, Donnerstag ID: 188009095

In Luzern spielt Bruckner in der Stiftskirche St. Leodegar auf der von Friedrich Haas umgebauten Orgel; Haas hatte auch die Bekanntschaft mit dem Domorganisten P. Ambros Meier [siehe die Anmerkung] vermittelt. Nachmittags über den Vierwaldstädtersee nach Vitznau und Fahrt auf die Rigi. Bruckner genießt das Panorama, den Blick nach Küßnacht, den Sonnenuntergang und lernt die Schwester des Hoteliers, Babette Schreiber, kennen (*).
 
Eintrag (fremder Hand) im Gästebuch des Hotels Rigi Kulm:
"Anton Brucker | Proffesor de observ. | Wien | herrliches Wetter!" (*a).

Brief Marie Bartls an Bruckner:
     Schickt Photographie. - Nachschrift der Mutter Lina Bartl (**).

Literatur
(*) 63/208-211, Zitate aus Bruckners Kalender bei 36/608f und 1040a/159f
(*a) Felix Diergarten, "PROFESSOR BRUCKER DE OBSERVATORIUM" | Bruckner-Fund in den Schweizer Alpen. In: 943/96 (Juni 2021), S. 26
(**) 1212a/134, Zitate bei 36/612, Texte komplett bei 936/186
Abbildung

(*) Luzern, Vierwaldstädtersee, Alpenpanorama und Rigi-Kulm bei 63/208-211, Postkarte Hotel Rigi Kulm um 1900 bei 943/96 (Juni 2021) S. 27

Faksimile

(*) 1040b/137
(*a) 943/96 (Juni 2021) S. 26

Archiv

(*) Akademischer Kalender der Österreichischen Hochschulen für das Studienjahr 1880. Schweizer Privatbesitz (74/28) Sutermeister-Renker (688/16), fol. 141r (1040a/141ff)
(**) Stift St. Florian (936/186), Bruckner-Archiv, Gruppe 7, 2. Abteilung, 4 S. (S. 1 Maria Bartl, S. 2-4 Lina Bartl) (1212a/134)

Anmerkung
(*) Zur Orgel in Luzern (aus dem 17. Jahrhundert stammend und 1901 nochmals umgebaut) siehe 892a/2096. 1640 bis 1650 von Johann Geisler erbaut (III/48), wurde die Orgel zwischen 1858 und 1862 von Friedrich Haas erweitert (IV/70). Die Chororgel (II/27), die Bruckner möglicherweise aber nicht gespielt hat, war 1844 von Thomas Sylvester Walpen (1802 - 1857) fertiggestellt worden (1251/212).
 
(*) Ambrosius Meyer (Meier): Hoforganist von Luzern, Mönch der aufgehobenen Abtei St. Urban, Lehrer von Ambros Schnyder (https://professbuch.kloster-engelberg.ch/mediawiki/index.php/Ambros_Schnyder). Er starb am 20.12.1888 im 74. Lebensjahr (Studien und Mittheilungen aus dem Benedictiner- und Cistercienser-Orden, Bd. 10, 1889, S. 312)
Als Nachfolger P. Leopold Nägelis 1874 bis 1889 [recte 1888?] Stiftsorganist (https://orgelfreunde-sg.ch/wp-content/uploads/2021/11/Bulletin-16-1.pdf).
Sein Nachfolger wurde Franz Josef Breitenbach (http://www.schwaebische-orgelromantik.de/personen/breitenbach-franz-josef/breitenbach-franz-josef.htm).
Bei 783/35 ist P. Ambros Schnyder, Kirchenmusiker in Luzern, angegeben. Er müsste identisch sein mit dem bei 648/1,1654 erwähnten Benediktinerpater Ambrosius Schnyder (1863 - 1934), Organist in Engelberg, der aber 1880 erst 17 Jahre alt gewesen wäre (1040a/511).
 
neu202110 (*a)
Bibliographie

Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188009095, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188009095
letzte Änderung: Dez 11, 2024, 9:09