zurück 15.2.1881, Dienstag ID: 188102155

Im »Neuen Wiener Tagblatt« Nr. 45 wird auf S. 5 die Meldung vom 13.2.1881, die Philharmoniker hätten die 4. Symphonie abgelehnt, richtiggestellt:
»    * Unsere jüngste Mittheilung, die Stellung der Philharmoniker zu der am nächsten Sonntag unter Hans Richter's Leitung zur Aufführung gelangenden neuesten Symphonie Bruckner's betreffend, ergänzen wir einem ausgesprochenen Wunsche zufolge dahin, daß jene Bruckner'sche Komposition von den Philharmonikern nicht abgewiesen wurde, sondern im Komité ein Meinungsaustausch darüber sich entsponnen hat, ob es nicht besser wäre, nur einzelne Theile der Symphonie zur Aufführung zu bringen. Dagegen nun erhob Hans Richter eine Einsprache und faßte den Vorsatz, das Werk lieber ganz und ungetheilt aufzuführen.« (*).
 
Die Presse Nr. 45 weist auf S. 14 auf das Konzert vom 20.2.1881 (mit der 4. Symphonie) hin:
"    – Ueber Anregung des Herrn Hofcapellmeisters Hans Richter findet, wie wir bereits gemeldet, Sonntag den 20. d. im Musikvereinssaal ein Orchester=Concert statt, dessen Reinertrag dem deutschen Schulverein gewidmet ist. [... Bülow, Wiener Philharmoniker...] Zur Aufführung gelangt unter Anderem eine Symphonie des vaterländischen Tondichters Anton Bruckner." (**).
 
Der Deutsche Schulverein macht in der Neuen Freien Presse Nr. 5915 auf S. 7 auf dieses Konzert aufmerksam:
   "Concert der Philharmoniker für den Deutschen Schulverein.
       Eine erfreuliche Förderung unserer Vereinszwecke wird uns aus künstlerischen Kreisen zu theil. Auf Anregung des Herrn Hofopern=Capellmeisters Hanns Richter findet Sonntag den 20. Februar dieses Jahres im Musikvereine ein Orchester=Concert statt, dessen Reinertrag unserem Verein e gewidmet ist. [... Bülow, Wiener Philharmoniker...] Zur Aufführung gelangt unter Anderm eine Symphonie des vaterländischen Tondichters Anton Bruckner. Gönnern und Freunden unseres Vereines ist hiedurch Gelegenheit geboten, durch ihre Theilnahme an dieser künstlerischen Aufführung auch ein Scherflein für unsere patriotischen Vereinsziele beizutragen.. Die Kartenausgabe hat aus Gefälligkeit J. Gutmann's Musik= und Literatur=Institut (Hofopern=Gebäude) übernommen, woselbst auch Ueberzahlungen für unsere Rechnung freundlichst entgegengenommen werden.
     Wien, 14. Februar 1881. Der Deutsche Schulverein.
           Dr. Moriz Weitlof m. p.
           Engelbert Pernerstorfer m. p." (***).
 
Die Wiener Allgemeine Zeitung Nr. 346 schreibt auf S. 6:
"     – Am 20. d. M. findet im Musikvereins=Saale ein interessantes Concert zu Gunsten des Deutschen Schulvereines statt. Dr. Hanns v. Bülow spielt mit den Philharmonikern das Beethoven'sche G-dur-Concert und bringt eine eigene große Composition, "Des Sängers Fluch", zur Aufführung. Den Schluß macht Professor Bruckner's neue Symphonie." (°).
Auf S. 9 weist eine Notiz auf dieses Konzert hin:
     "Concert-Repertoire.
Gesellschaft der Musikfreunde. Sonntag den 20. Februar: Concert zu Gunsten des deutschen Schulvereins. (Dr. Hanns v. Bülow, Professor Bruckner und die Philharmoniker.) [...]" (°°).
 
(In den Fliegenden Blättern für katholische Kirchenmusik Nr. 2 teilt auf S. 22f Fr. X. Witt einen Bericht von Traumihler über die unliturgische Kirchenmusik an Weihnachten in Linz mit und führt zur Erklärung an, dass Bischof Rudigier (wohl beeinflusst) sich gegen den Deutschen Cäcilien-Verein stelle und der lokale Cäcilien-Verein und die "Habertianer" nicht mit Regensburg kooperieren etc. etc. (°°°)).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188102155, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188102155
letzte Änderung: Nov 29, 2024, 7:07