zurück 28.7.1881, Donnerstag ID: 188107285

Eduard Schelle erwähnt Bruckner in seinem Feulleton-Artikel in der "Presse" Nr. 206 auf S. 1:
         "Aus der Musik=Literatur.
     So oft mein Blick auf den Ballen musikalischer Novitäten fällt, die auf meinem Clavier aufgespeichert liegen, kann ich nicht umhin, die Energie unserer jetzigen Generation zu bewundern, die, einem rastlosen Schaffensdrange sich hingebend, bemüht ist, dem von unseren Classikern und deren großen Epigonen stark ausgebeuteten Boden der absoluten Musik einige Früchte abzuringen. [... Oper ist bevorzugt, Symphonik benachteiligt ... das Konzertpublikum ist den Standard der Klassiker gewohnt ...] Nun, ist endlich der erste Wurf gelungen, die Symphonie mit Beifall aufgenommen worden, so will es in der Regel wieder gute Zeit, bevor sich ihr ein zweites und drittes Concert=Institut aufthun. So pocht die Symphonie von Grammann trotz ihrer Siege in Wiesbaden und Dresden noch immer vergeblich an die Pforten unserer Philharmoniker und wird vielleicht noch länger vergeblich pochen. Ein ähnliches Lied kann auch Bruckner singen. Ebenso scheint eine uns zur Beurtheilung zugesendete "Symphonie in E" von O. Moericke [... trotz Erfolg in Köln nirgends] eine gastliche Aufnahme gefunden zu haben; traurig aber wahr.
     [... Besprechung dieser Symphonie ... Signatur auf S. 2:] E. Schelle."


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188107285, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188107285
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11