zurück 28.8.1884, Donnerstag (Hl. Augustinus) ID: 188408285

Bruckner ist Ehrengast bei einem Tanzkränzchen in Georg Humers Gasthof in Schwanenstadt, das von Studenten zugunsten des Deutschen Schulvereins veranstaltet wird (*).
 
[vermutlich recte 28.8.1885 - siehe 25.8.1884] In St. Florian spielt Bruckner anläßlich des Augustinus-Festes die Orgel (*a).

Loidols Bericht über das Orgelkonzert vom 21.8.1884 [recte 23.8.1884?] erscheint im Linzer Volksblatt Nr. 199 auf S. 3:
      »Kremsmünster. (Orgel=Conzert.) Wie im vorigen Jahre, so wurde auch heuer das musikalische Publikum Kremsmünsters wieder mit einem Orgel=Conzerte Anton Bruckner's beglückt. Wer jemals Gelegenheit hatte, dem phänomenalen Spiele dieses Künstlers lauschen zu dürfen, wer dabei den Mann gesehen, von den ihm in fabelhafter Fülle und Manigfaltigkeit [sic!] zufließenden Inspirationen verklärt, wer ihn schauen konnte, wie er über alle Welt erhaben ganz seinen Verzückungen sich hingab, der weiß wohl, was Bruckner ist. Von den drei herrlichen Sätzen, aus denen das Conzert bestand und in welche hochbedeutsam auch das "Kaiserlied" hineinverwoben wurde, schien uns, wenn sich überhaupt die Kritik irgendwie an Bruckner heranwagen darf, die großatigste Leistung der 2. Satz. Bruckner begann nach einer majestätischen Einleitung mit einem prachtvollen Fugenthema in schnellen Achteln auf dem Pedale; das Thema stieg mit permanentem Rückschlage auf c chromatisch aufwärts und fand unter den Händen des Meisters die genialste Durchführung. - Wenn wir noch hinzufügen, daß derartigen Fantasien und Improvisationen der Herr Hoforganist einst den Siegeslorbeer zu Paris und London verdankte, so glauben wir nicht mehr sagen zu dürfen.« [keine Autorenangabe] (**).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188408285, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188408285
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11