zurück 11.12.1888, Dienstag ID: 188812115

Die Linzer Zeitung bringt auf S. 1303 einen Bericht über das Konzert vom 9.12.1888 (mit »Du bist wie eine Blume«), signiert "K.":
           „Sängerbund”=Concert.
    Das gestrige 31. Gründungsfestconcert des „Sängerbund”, dessen Erträgnis der hiesigen Volksküche gewidmet war, fiel sowohl in künstlerischer Hinsicht als auch quoad taxam recht befriedigend aus. [...] Ein Vocalquartett von Bruckner: „Du bist wie eine Blume” wurde von den Damen Spängler und Schütze und den Herren Ludwig und Franz Haslinger so wirksam vorgetragen, daß es vom Publicum da capo verlangt wurde. Das Quartett ist, wie das Programm besagt, dem „Sängerbunde"” gewidmet; nach der Art und Weise, wie Bruckner das oft componirte Heine'sche Lied behandelt, möchten wir die Composition in eine frühere Schaffensperiode des Künstlers versetzen. Die Stimmen, von denen der Alt wie ein Protagonist hervortritt, sind mehr contrapunktisch behandelt und deutet der ganze Satz auf den gewandten Orgelcomponisten. Gleichwohl zeugt die Composition von ungewöhnlich tiefem und richtigem Empfinden.
Die Leitung des Concertes lag in den bewährten Händen des Herrn Chormeisters Schreyer.      K." (*).

Eine Besprechung dieses Konzerts erscheint auch in der Linzer Tagespost Nr. 284 auf S. 4, signiert "Dr. -zl.":
          "Sängerbundconcert.
                   
Linz, 10. December.
     Der Männergesangverein "Sängerbund" veranstaltete gestern im Redoutensaale ein anziehendes Concert, welches sehr gut besucht war, und dessen Reinerträgnis der Linzer Volksküche gewidmet war. Sowohl die Auswahl der Chöre, als auch deren Ausführung war sehr befriedigend. [... keine Dutzendware ...]
     Von besonderem Interesse war endlich ein gemischtes Vocalquartett "Du bist wie eine Blume" von Anton Bruckner, gesungen von den Damen Spängler und Schütze und den Herren Ludwig und Franz Haslinger, welches sehr beifällig aufgenommen wurde und wiederholt werden mußte. Diese Composition, welche dem Sängerbunde gewidmet ist, läßt zwar die Einfachheit des Gedichtes vermissen, ist aber, wie alle Werke Meister Bruckners, höchst reizvoll.
     Der Herr Concertmeister Malina spielte mit vorzüglicher Technik eine ungarische Composition von Ernst.    Dr. -zl." (**).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188812115, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188812115
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11