Kalendernotiz Bruckners: Zusatz »Br« bei dieser Woche [Dienst an der Hofkapelle] (*).

Die Linzer Zeitung veröffentlicht den zweiten Teil von Joseph Sittards Artikel über die 7. Symphonie [1. Teil am 16.3.1890]:
"Anton Bruckner und seine siebente Symphonie.
     Von Joseph Sittard.
          II.*) [Fußnote: "*) siehe "Linzer Zeitung" Nr. 63."]
     Als Brahms mit seinen größeren Werken erschien, da fand man auch alles abstrus, gekünstelt; man entdeckte die größten Willkürlichkeiten, überall erblickte man nur kalte Reflexion und was das Schlimmste war, man konnte die Melodien nicht behalten und nicht mit nachhause nehmen. Bruckner muß heute diese Vorwürfe in noch verstärkterem Grade hören, ja er muß sich der Todsünde des Wagnerianismus zeihen lassen. [... über Bruckners stilistische Besonderheiten ... eingehende Beschreibung und Analyse der Symphonie ...]
     Ueberläßt sich Bruckner in seinem Schaffen auch nicht immer der ruhig abwägenden, künstlerischen Ueberlegung, reißt seine überschäumende, fessellos in das Unendliche schweifende Phantasie ihn zuweilen zu Willkürlichkeiten fort, welche die ewigen Gesetze des Schönen verletzen, so spricht doch trotz aller Maßlosigkeiten eine großer Künstler aus der E-dur=Symphonie." (**).

(7. Philharmonisches Konzert unter Hans Richter mit Werken von Schumann (»Manfred«), Bach und Liszt (Wiener Erstaufführung der Dante-Symphonie (***)).