zurück vermutlich nach dem 25.7.1892 (oder vor dem 19.7.1892?) ID: 189207256

[Wahrscheinlich 26.7.1892. Zur Datierung siehe die Anmerkung]
Bruckner bittet in der Musikausstellung zwei Balletttänzerinnen der Hamburger Oper, am nächsten Abend zu einem Treffen mit ihrem Landsmann Zinne zu kommen (*).

In Zusammenhang damit ist sicher auch jene im Rahmen der Proben zum Konzert am 15.6.1892 (oder am 9.7.1892) überlieferte Episode zu sehen:
Ein Orchestermitglied, das Bruckner schon als Sängerknabe erlebt hatte, berichtet, daß Bruckner für zwei Sängerinnen entflammt war. Durch Vermittlung der Fürstin Metternich gelingt es, für Bruckner im Singspiel "Donauweibchen" [recte wohl "Die Donaunixe" - siehe Anmerkung] einen Sitzplatz in den Kulissen zu organisieren (**).

Literatur
(*) Zinnes Bericht bei 38/254f
(**) Anekdotischer Bericht bei 38/243-246 und im Artikel vom 19.5.1929 (http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwj&datum=19290519&seite=19)
Anmerkung
Wahrscheinlich ist die aus Zinnes Bericht abzuleitende Datierung 22.7.1892 - (Besuch der Ausstellung angeblich am 23.7.1892 mit Verweis auf "tagsvorher" bei 38/252f) - falsch, so dass die Ereignisse dieses Tages auf den Zeitraum ab dem 26.7.1892 zu datieren sind.
Vermutlich war Bruckner vom 20. bis 23.7.1892 in Bayreuth.

Zinne spricht vom "Ballet der Hamburger Oper" im Ausstellungstheater. Eine zwar nicht lückenlose, aber gründliche Lektüre z. B. des Neuen Wiener Tagblatts ergab keinen Hinweis auf ein derartiges Gastspiel.
Nach der Premiere am 13.7.1892 stand aber das Ballett "Die Donaunixe" wochenlang auf dem Spielplan des Ausstellungstheaters. Zum Corps de ballett gehörten viele auswärtige Tänzerinnen und Tänzer. Die Hauptrolle der Donaunixe Isa wurde von Frl. Hussarek verkörpert (häufige Hinweise in den Ausstellungsberichten und Inseraten).
Über sie ist in einem Bericht über einen Probenunfall der Hauptdarstellerin im Neuen Wiener Tagblatt vom 10.7.1892 auf S. 19 zu lesen:
     "Die "Donaunixe", deren Darstellerin im Ausstellungstheater die Hamburger Solotänzerin Frl. Hussarek ist [...]" (800/..).
Mit diesem Wissen hat vermutlich Bruckner versucht, seinem Hamburger Gast eine Freude zu machen, indem er einen Kontakt mit "Landsleuten" vermittelte (38/254f).
Das Neuigkeitsweltblatt vom 6.7.1892 hatte "Frl. Huszarek" vorteilhaft angekündigt (http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwb&datum=18920706&seite=3), wogegen das Wiener Salonblatt am 10.7.1892 von "mittelmäßigen Kostproben" des Ausstellungsballetts bei früheren Aufführungen schreibt und berichtet: "Die zarte Blondine, welche den Platz der Primaballerina ausfüllen soll, ist nicht ohne Talent, aber noch ziemlich unreif in tanzkünstlerischer Beziehung und unter den sonstigen Solistinnen war - wenigstens insoweit wie [sic] sie bis jetzt zu sehen bekommen haben - keine hervorragende "Kraft" und - was das Auffallendste - im gesammten, bis jetzt in Aktion getretenen Balletcorps des Ausstellungstheaters nicht ein einziges hübsches Gesicht zu finden." (http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wsb&datum=18920710&seite=2)

neu2018 (Datierung und Anmerkung)
Bibliographie

Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189207256, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189207256
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11