zurück 22.5.1894, Dienstag ID: 189405225

Das Deutsche Volksblatt Nr. 1933 bringt auf S. 1f einen Feuilletonartikel "Aus der Musikmappe" von Camillo Horn, der sich mit Josef Vockner befaßt und auch Bruckner erwähnt:
"                     Aus der Musikmappe.
     Bei Durchsicht einer größeren Anzahl zur Besprechung vorliegender Musikalien erregten zwei Kammermusikwerke von Prof. Josef Vockner unser besonderes Interesse. [...]
     Josef Vockner wurde im Jahre 1842 am 18. März [recte 21.3.1842] zu Ebensee in Oberösterreich geboren. Als ausgezeichneter Orgelvirtuose, nicht minder als strenger Theoretiker erlangte Vockner einen namhaften Ruf. Seine hervorragenden contrapunktischen Kenntnisse verdankt er Dr. Anton Bruckner, dessen künstlerische Unterweisung er – wohl als sein treuester Schüler – durch volle zwölf Jahre genoß. Als Bruckner seine Professur am Wiener Conservatorium im Jahre 1890 aufgab, wurde Vockner zu seinem Nachfolger ernannt, in welcher Eigenschaft er noch heute mit schönstem Erfolg thätig ist. [... Klavierlehrer, Komponist (Kirchen- und Kammermusik) ... ausführliche Werkbesprechungen ...]
     [... C-Dur-Klavierquartett, 1. Satz ...] Nun erscheint der Gesangssatz (G-dur), der mit zu den glücklichsten Gedanken des Componisten zählt und lebhaft an Bruckner's stimmungsvolle Seitensätze mit ihren chromatisch behandelten Mittelstimmen und ihren Sequenzen erinnert. [... Aufführungen wären zu wünschen ...]
                      Camillo Horn." (*).
Möglicherweise auf diesen Artikel könnte sich eine Visitenkarte Vockners an Camillo Horn beziehen:
"Durch meinen Sohn auf Ihre günstige Rezension aufmerksam gemacht, beeile ich mich Ihnen dafür meinen herzlichen Dank auszusprechen [...] (**).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189405225, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189405225
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11