zurück 13.1.1895, Sonntag ID: 189501135

Kalendereintragung Bruckners (bei Oktober 1894):
   »Den 13. Jänner 1895 H. Advokaten [Dr. Reisch?] 50 fl bezalt.« (*).

Die Neue Musikalische Presse Nr. 2 kündigt auf S. 6 die Aufführung der 7. Symphonie am 19.1.1895 in Braunschweig an:
"     Braunschweig. Aus dem Braunschweiger Musikleben. Braunschweig liegt auch heutzutage noch fernab von der grossen Strasse des Verkehrs. Trotzdem es vor kurzem infolge der erreichten Zahl von 100.000 Einwohnern in die Reihe der Grossstädte eingetreten ist, ist es in der That doch in gewisser Beziehung eine Kleinstadt geblieben und wird diesen Charakter auch fürs erste wohl so leicht nicht verlieren. [... Oper (Hofcapellmeister Hermann Riedel als Nachfolger von Fr. Abt), "Tristan" ungekürzt ... weitere Werke ...].
     Auch das Concertleben hat unter den eigenartigen Braunschweiger Verhältnissen zu leiden. [... kein eigener Konzertsaal ...]. Die erste Stelle in den Concerten nehmen die vier von dem Hoftheaterorchester veranstalteten sogen. Abonnements-Concerte ein, deren Besuch in Braunschweig ebenso zum guten Ton gehört, wie in Leipzig der Besuch der Gewandhausconcerte. Besondere Pflege findet in diesen Concerten die Symphonie. Für das nächste Concert (19. Januar) ist die siebente Symphonie (E-dur) von Bruckner erworben. Es wird das erste Mal sein, dass dieser bedeutende Componist hier zu Worte kommt und man sieht diesem Ereignis in musikalischen Kreisen mit gespannter Erwartung entgegen. [... andere Konzerte ... Kammermusik ... Gesangvereine ... wegen schlechten Besuches kaum auswärtige Gäste (bei Bülow halbleerer Saal), haben] sich verschworen, fürs erste Braunschweig nicht wieder mit ihrem Besuche zu beehren.          Hans Denecke." (**).

Der Alpen-Bote Nr. 4 berichtet auf S. 2 vom gebesserten Gesundheitszustand Bruckners und erwähnt einen Artikel von Karl Almeroth »Bruckners Himmelfahrt«:
"              Oertliches.
                       Steyr, 
12.1.
     (In dem Befinden Anton Bruckners) ist erfreulicherweise eine entschieden günstige Wendung eingetreten, sodaß man hoffen darf, der greise Meister werde in kurzer Zeit wieder arbeitsfähig sein. – Anläßlich der Besserung Bruckners hat demselben Herr Karl Almeroth eine kleine interessante Broschüre gewidmet: "Bruckners Himmelfahrt", in welcher der [vermutlich zu ergänzen: Herr (oder: Petrus?)] Anton Bruckner einen Blick in den Himmel machen, ihn dann aber wieder zum irdischen Wirken zurückkehren läßt. Gleichzeitig ist damit eine scharfe Satire auf Bruckners Hauptgegner, Eduard Hanslick, verbunden." (***).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189501135, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189501135
letzte Änderung: Sep 13, 2023, 13:13