zurück 15.8.1895, Donnerstag ID: 189508155

Die Deutsche Kunst- und Musik-Zeitung Nr. 16 berichtet auf S. 216f vom Familienabend der Liedertafel »Frohsinn« am 5.7.1895, bei der Hofrat Koch v. Langentreu für die Unterstützung Bruckners gedankt habe:
"     Liedertafel „Frohsinn" in Linz. Am 5. Juli erschien eine Deputation des Wiener Männergesangvereines, bestehend aus dem derzeitigen Leiter Herrn Adolph Koch v. Langentreu, k. k. Hofrath, und dem Ausschußmitgliede Herrn Sommerfeld, beim Schlußabende der Liedertafel „Frohsinn", um derselben mündlich die Glückwünsche des Wiener Männergesangvereines zu ihrem 50jährigen Jubiläum darzubringen. Mit diesem ehrenden Besuche und der herrlichen Spende, die der Liedertafel zutheil wurde, fand das Jubelfest des „Frohsinn" und mit ihm dieses Vereinsjahr wohl seinen würdigsten Abschluß. Ueber den Abend selbst sei Nachstehendes berichtet: [... Milbeck etc. ...] Nach der Begrüßung ergriff Herr Hofrath Koch v. Langentreu das Wort und überbrachte der Liedertafel „Frohsinn" die wärmsten Glückwünsche zu ihrem Jubelfeste. In schwungvollen Worten that er der großen Verdienste der Liedertafel „Frohsinn" um die Pflege des deutschen Gesanges und Kunstgesanges Erwähnung, wodurch sie tonangebend geworden sei für die oberösterreichischen Gesangvereine, hob deren vortreffliche Gesangsweise hervor und gedachte der vielfachen Wohlthätigkeitsacte, die die Liedertafel während ihres langjährigen Bestandes zu verzeichnen hat, weshalb ihr auch die höchste Auszeichnung, die je ein Verein erreichen kann, zutheil geworden sei. […] Warme Dankesworte widmete Herr Hofrath Koch der Liedertafel dafür, daß sie die Führerin der oberösterreichischen Gesangvereine sei, und daß sie den hochverdienten Meister Bruckner so ehre und ihm seit vielen Jahren treu in jeder Beziehung zur Seite gestanden sei; dies verdiene in der ganzen musikalischen Welt Anerkennung! Mit den herzlichsten Glückwünschen für das Blühen und Gedeihen der Liedertafel schloß Herr v. Koch seine schwungvolle und begeisternde Rede und übergab zum Zeichen der innigen Beziehungen zwischen den beiden Vereinen dem Vorstande einen herrlichen Silberpokal mit Deckel, auf dem ein Genius, das Wiener Stadtwappen tragend, steht und welcher folgende Widmung trägt: „Der Liedertafel 'Frohsinn' in Linz zu ihrem 50jährigen Jubelfeste vom Wiener Männergesangvereine, 1845—1895." Stürmischer Beifall folgte den Worten des ausgezeichneten Redners, worauf mit großer Begeisterung das Motto des Wiener Männergesangvereines gesungen wurde. [...] Wir wollen zum Schlusse nicht unterlassen, die Liedertafel „Frohsinn" zu ihrer glänzend verlaufenen Jubelfeier zu beglückwünschen und rufen ihr ein kräftiges „Vivat, crescat, floreat" zu.      L. Zt." (*).
 
"Die Lyra" (Doppelnummer Nr. 21/22 (488/489)) siehe 1.8.1895.
 
(Brief von Bernhard Ziehn an Hugo Kaun, in Chicago geschrieben:
    Über Volkslied-Texte von Rochus von Liliencron für Vertonungen. Bewunderung für Kauns Symphonie. Erwähnt das Philharmonische Orchester in Hamburg, einen Herrn Meyder in Berlin [evtl. Verleger oder Agentur?]. In der Illinois Staatszeitung werde er auf die Symphonie hinweisen und Th. Thomas "kitzeln". In Kauns Werk "Vorüber" habe er eine harmonische Verbindung gefunden, wie sie nur noch Hugo Wolf in "Gutmann und Gutweib" verwendet habe. Ob er, Ziehn, in diesem Sommer noch nach Milwaukee komme, sei unsicher. Erwartet Kauns Besuch in Chicago. Grüße an die Herren Kerl, Drobegg und Dr. Frank (**)).s


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189508155, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189508155
letzte Änderung: Dez 19, 2023, 14:14