zurück 30.3.1904, Mittwoch ID: 190403305

Brief von Karl Waldeck an Franz Gräflinger [Klammerzusätze vermutlich von Gräflinger]:
   »... Wenn ich entweder wegen baldiger Verlegung des Domes oder vielleicht wegen meiner zerrütteten Gesundheit vom Kapellmeisterposten zurücktrete, will ich für meine Dienstleistung seit 1868 um eine Pension ansuchen, welche sehr schwer und nur im Gnadenwege zu erhalten ist. In meinem Gesuche muß ich auch auf meine einstigen Leistungen als Organist hinweisen, da sich jetzt kaum noch jemand daran erinnert (??), deshalb wäre eine Notiz über die Vorführung einer nach dem Vorbilde Bruckners ausgearbeiteten, thematischen Phantasie (Waldeck spielt auf eine seinige Komposition an), die man hört, für ein Gesuch wirksamer und vorteilhafter, als eine Berufung auf Leistungen, die schon der Vergessenheit verfallen sind. Man hört auch fast nichts mehr über Bruckners Orgelspiel, in dem er hier als Domorganist die höchste Stufe erreichte, und daß Sie in Ihrem schönen Vorberichte (»Linzer Zeitung«) an dasselbe erinnerten, ist eine Ausnahme.«


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 190403305, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-190403305
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11