zurück 4.8.1912, Sonntag ID: 191208045

The Boston Globe Nr. 35 berichtet auf S. 41 vom Wiener Musikfest mit der 9. Symphonie [am 24.6.1912]:
"Weingartner Conducts At Vienna Festival.
     At the great musical festival recently held at Vienna the programs, with one exception, were devoted to great composers specially connected with the city. [... Mozart, Beethoven, Haydn, Brahms, Gluck, Mahler ...].
     Beethoven and Schubert each wrote nine symphonies, but Mendelssohn [... und Schumann, Brahms weniger ...]. But the two modern composers. Bruckner and Mahler, returned to the higher number. The former wrote three out of four movements of his ninth, but Mahler completed his, [... Bruno Walter ...]. Nikisch conducted the Bruckner ninth and Weingartner at the last concert, Beethoven's ninth, which created a deep impression." (*).

Bruckner wird in einem Artikel der Mississippi-Blätter Nr. 217 (Westliche Post, St. Louis, Missouri) auf S. 27 (= S. 2 des 2. Teils) erwähnt:
"         Lücken unserer modernen Klavierliteratur.
     Betrachtet man das Klavier unter dem Gesichtspunkte der Musikpflege und dem der eigentlich schöpferischen Musik, der Kompositionsthätigkeit, so nimmt man zwei beinahe entgegengesetzte Entwicklungen wahr. [... über die Enwicklung des Klavierbaus und des Klavierspiels ... dennoch: das Klavier ein Stiefkind der modernen Komponisten ... Selbstunterschätzung? ... ähnlich bei der Symphonik ...] denen zum Vorwurf gemacht, die nach Beethoven eine Sinfonie zu komponiren wagten. Wie kannst du dich unterstehen, eine Kunstgattung weiter zu pflegen, die zum endgültigen Abschluß gebracht ist? so scholl und schallt es namentlich Brahm's [sic] entgegen, während Bruckner ob des gleichen Vergehens weit weniger Tadel traf. Er stand eben jenen Gralswächtern seiner musikalischen Ueberzeugung näher. Bei ihnen, den Verkündern und Epigonen Richard Wagner's, muß man sich aber ebenfalls etwas umsehen, will man der Gründe für die Zurücksetzung des Klaviers mehrere finden. [... über Wagners Beziehung zum Klavier ...].
     Jeder Vergleich mit früheren Musikepochen fällt in dieser Hinsicht schmählich für die Gegenwart aus; mit Liszt auf der einen, Brahms auf der anderen Seite scheint vorläufig der Abschluß erreicht zu sein. [... über Brahms als Klavierkomponist ...].
     Unter den führenden Musikern der Gegenwart ist es einzig Max Reger, der zur Bereicherung unserer Klavierliteratur beiträgt. [...]." [keine Signatur] (**).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 191208045, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-191208045
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11