zurück 21.4.1918, Sonntag ID: 191804215

Aufführung der 4. Symphonie durch das Wiener Konzertvereinsorchester unter Martin Spörr im Großen Saal des Wiener Konzerthauses. Solist mit Lohengrins Gralserzählung und Stolzings Preislied ist Albin von Rittersheim (*).
 
Die Mississippi-Blätter Nr. 111 (Westliche Post, St. Louis, Missouri) bringen auf S. 24 (= S. 4 der Illustrirten Beilage) einen bebilderten Artikel über Otto Böhlers Schattenrisse, der die Bilder "Anton Bruckner bei Richard Wagner in Bayreuth" und "Anton Bruckner an der Orgel" vorstellt:
"           Musiker-Silhouetten
     In seinen berühmten "Physiognomischen Fragmenten zur Beförderung der Menschenkenntnis und Menschenliebe" konnte sich Lavater gar nicht genug tun im Lobe des Schattenrisses oder der Silhouette, wie man damals schon sagte. [... über die Geschichte und die Wortableitung ...] der Musikersilhouette, als deren Finder und Fertiger Dr. Otto Böhler anzusprechen ist, der damit der Schwarzkunst zugleich ein Stück Neuland eroberte.
     Diese Musikersilhouetten, von denen wir hier freilich nur einige weisen können, sollen uns nun beschäftigen.
     Dr. Böhler ist unter den Scherenkünstlern der Gegenwart unstreitig der erste, wo es gilt, Menschen darzustellen! [... wahre Genialität ... Beispiele: Gustav Mahler ... "Heut spielt der Strauß" ... Richard Wagner ...
     Erquickenden Humor atmen die Blätter "Bruckner in Bayreuth" und "Götterdämmerung". Welche Bonhommie in den Zügen des Linzer Kindls Anton Bruckner! Da schlüpft einem das Wiener Wort aus der Feder: "Zum Fressen lieb!" Und wie urgemütlich der Sachse Wagner! [... Amalia Materna, Siegfried Wagner, Edvard Grieg ...]." (**).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 191804215, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-191804215
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11