zurück 14.8.1924, Donnerstag ID: 192408145

Die Westliche Post Nr. 227 (St. Louis, Missouri) deutet in einem Bericht aus Wien auf S. 4 an, dass Mascagni sich für Bruckner eingesetzt hat:
"         Wiener Brief.
(Von unserem Korrespondenten.)
                                 Wien, Ende Juli.
     Fast zwei Monate sind nun verflossen, [... über das Attentat auf Seipel und andere politische Ereignisse ... Freizeitgestaltung im sommerlichen Wien ... Mascagni wird "Monstreaufführungen" der Aida dirigieren (open air, 25000 incl. Stehplätze) ...].
     Mascagni, der vielgefeierte Meister, wird in Wien geliebt und das beruht auf Gegenseitigkeit. [... 1892 "Cavalleria" dirigiert ... Hofoper hat auch im Weltkrieg italienisches Repertoire gepflegt ...], Verdi, Macagni [sic] und Puccini weiter gespielt[,] und Mascagni versichert, daß auch er seinerseits die österreichischen und deutschen Meister nicht in den Weltkrieg einbezogen, sondern Beethoven und Haydn, Bruckner, Mahler und Strauß weitergepflegt hat. Er ist durch und durch Künstler, heute noch als Sechziger, von merkwürdiger Frische und Jugendlichkeit, denn er hat sich, seiner eigenen Aussage nach, mit dem Krieg überhaupt nicht abgegeben."
     Sonst ist Kunststille. [... zwölf Bühnen noch geöffnet (darunter das Jiddisch-amerikanische Kunsttheater", u. a. mit Ibsens "Gespenstern") ...] und wenn man sich an das Anfangs befremdliche Jiddisch [...] erst einmal gewöhnt hat, so kann man die Meisterdarstellungen dieser Truppe vollauf genießen.
                                     Arthur Königstein."


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 192408145, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-192408145
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11