zurück 27.5.1941, Dienstag ID: 194105275

Maschinenschriftlicher Brief von Franz Gräflinger an Franz Kinzl:
"     [...] Haben Sie die Besprechung über Ihr Bläsersextett gelegentlich der Aufführung 1937 im Rahmen der Bruckner-Festtage in Linz, die in der Sonntag-Ausgabe des Wr. Tagblattes erschienen ist gelesen? Mir kam selbe dieser Tage in die Hand.
Von dem Kulturwart PG. Anzenberger, mit dem mein Vortrag "Bruckner als Mensch und Künstler" schon bis auf den Termin abgeschlossen war, habe ich seit seinem letzten Schreiben vom 7.d.M. nichts mehr gehört. Er wollte den Vortrag irgendwie "einbauen" in die jetzigen Brucknertage. Habe den Vortrag, den [ich] nur skizziert hatte, auf 21 Maschinschreibseiten erweitert und einige Tage daran gearbeitet.
Dass ich keine Mitteilung mehr erhielt, finde ich merkwürdig.
Herrn Anzenberger werde ich auch schreiben.
ein Vortrag hat ja - nach der Einladung und dem Thema-Vorschlag - nichts mit einer "Festrede" zu tun.
[...] Wenn der Vortrag ausfällt oder nur verschoben wird, kann man ja auch - wie üblich - Nachricht geben. Es tut mir eigentlich Ihretwegen leid, weil Sie die Liebenswürdigkeit hatten und mich in Vorschlag gebracht haben.
Uebrigens vegessen [sic] Sie nicht kommenden Freitag, 30.d.M. zwischen 11 - halb 12 Uhr den Sender aufzudrehen. Wurde hier eingeladen über "Bruckner in St. Florian" zu sprechen und eine Wachsplatten Aufnahme im Sender gemacht, anschliessend Brucknerorgel zum Ausklang. Ist für das Brucknerfest und sind alle Nebensender Wiens angeschlossen. [... über Prof. Wlach ... ob Kinzl zur Wiener Aufführung seines Bläsersextetts im Herbst komme? ...]. Mit den besten Grüssen und Heil Hitler,
Ihr
[handschriftlich:] Franz Gräflinger"


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 194105275, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-194105275
letzte Änderung: Jan 08, 2024, 13:13