Fortsetzung des Artikels über die d-Moll-Messe in den Katholischen Blättern Nr. 5 auf S. 28f:
»Feuilleton.
Heiligen drei König und - Bruckner's Messe.
(Schluß.)
   Niemand kann mit größerem Rechte [...] Ganz anders verhält sich die Sache bei dem Meister im Orgelspiele, bei unserm lieben Bruckner [... es folgen Anmerkungen zu Bruckner als Musiker und eine Besprechung der übrigen Sätze der Messe ...] - Wir aber sprechen hiemit dem gar lieben und bescheidenen Meister, Herrn Anton Bruckner, unsern innigsten Dank aus für so viele Freude, welche uns Heiligen drei König noch einmal so schön und feierlich gemacht hat.
   Auch den lieben Mitwirkenden unsern herzlichsten Dank und unsere vollste Anerkennung dafür, daß sie mit beharrlichem Eifer und edler Begeisterung für die Kunst eine so schwungvolle und gerundete Aufführung des unstreitig sehr schwierigen Tonwerkes ermöglicht haben. -« (*).

Brief von Wenzel Kopriva an den »Frohsinn«:
»Verehrliche Liedertafel "Frohsinn!
   Im Interesse unseres Vereines lege ich mein Mandat für die Chormeisterstelle in die Hände meiner geehrten Herrn Wähler zurük und ersuche um Enthebung von diesem Ehrenamte mit dem Beifügen, daß ich fortan ab als ausübendes Mitglied dem löbl. Vereine anzugehören wünsche.
   Indem ich der verehrlichen Liedertafel für das ehrende Vertrauen, deßen Sie mich durch die Wahl für jenes Amt würdigte, und jenen Herrn Mitgliedern, die mich während der kurzen Dauer meiner Funktion bereitwilligst unterstüzten [sic!], meinen innigsten Dank sage, bitte ich, die vorliegende Erklärung nicht etwa als einen unzeitigen Fühler [sic!], sondern als Kundgabe eines unwiderruflichen Entschlußes anzusehen, den mich die Überzeugung faßen ließ, es werde meinem Nachfolger besser als mir gelingen, jene Gesangsfreudigkeit unter allen Herrn Mitgliedern zu erhalten, welche für das Gedeihen des löbl. Vereines und zur Erzielung guter Erfolge unentbehrlich ist.
Hochachtungsvoll
W. Kopriva
Linz 11t. Jänner 1868« (**).

Brief von Engelsberg (Dr. E. Schön) an den Frohsinn:
Dankt für eine erfolgreiche Aufführung in Passau, kann die rechtzeitige Zusendung der Partitur von »Liederspiel«, die er nach Graz geschickt habe, nicht zusichern. Das Stück sei allerdings auch ernst, ausgedehnt und schwer zu besetzen.
»[...] Doch dieß ist Ihre Sache; was mich betrifft, so werde ich, wenn oben erwähnte zwei Voraussetzungen nicht entgegen stehen, Ihnen mit Vergnügen dienen. Binnen 14 Tagen dürfte [sic] die Vorfragen erledigt sein.
   Allen Herren des Vereines, insbesondere den Herren im leitenden Ausschusse u. dem Hrn. Chormeister meinen herzlichsten Gruß sagend, zeichne ich in Hochachtung
ergebenst
D Schön
[links unten:] An die verehrliche Liedertafel "Frohsinn" in Linz«
[mit »Chormeister« hier wohl noch Wenzel Kopriva und noch nicht Bruckner gemeint] (***).