zurück 14.1.1868, Dienstag ID: 186801145

Bericht in der Wiener Neuen Freien Presse Nr. 1211 auf S. 6 über die Aufführung der d-moll-Messe am 6.1.1868:
     »(Kirchenmusik.) Die Linzer Zeitungen rühmen außerordentlich eine Messe von Anton Bruckner, welche kürzlich unter Mitwirkung der besten musikalischen Theater= und Militärkräfte im Linzer Dome aufgeführt wurde. Bruckner ist den Wiener Musikfreunden durch seine im vorigen Jahre durch Herbeck in der Hofcapelle vorgeführte „Große Messe” vortheilhaft bekannt. Wir hoffen noch immer, daß man Schritte thun werde, um Bruckner, der für den besten Orgelspieler in Oesterreich gilt, für eine der größeren Kirchen Wiens zu gewinnen.« (*).

Notiz im Gmundner Wochenblatt Nr. 2 auf S. 16 über die d-Moll-Messe am 6.1.1868:
     »Am 6. d. M. als am Feste der Erscheinung des Herrn wurde in der Kathedrale Bruckners große D-Messe zur Aufführung gebracht, und alle Linzer Tagesblätter sprechen sich in längeren Artikeln sowohl über die Composition selbst als auch über deren präcise Aufführung sehr lobenswerth aus. Denn was vielen Componisten auf kirchlichem Gebiethe nicht oder wenig gelungen ist, nämlich die Harmonie und den Gesang dem kirchlichen Texte anzupassen, ist unserm tüchtigen Domorganisten in dieser herrlichen Messe gelungen. Was endlich die Aufführung betrifft, so stimmen Alle darin überein, daß sie jene vor 2 Jahren bei weitem übertraf. Die Sopran=Solo=Partien übernahm Fräulein Trousil vom hiesigen Theater und ärntete großen Beifall; die Alt=Solo sang Fräulein Kainerstorfer, und Tenor und Baß waren trefflich vertreten durch die Herren Hochfelner und Weilnböck, dessen letzteren Tüchtigkeit nur allzusehr am Tage liegt, als daß ich hierüber noch mehr schreiben wollte.« (**).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 186801145, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-186801145
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11