zurück 29.9.1869, Mittwoch ID: 186909295

Uraufführung der e-moll-Messe (Bischof Rudigier gewidmet) zur Einweihung der Votivkapelle des Neuen Domes in Linz. Bruckner dirigiert selbst. Mitwirkende: Linzer Sängerbund, Mitglieder des »Frohsinn« und Militärmusiker. - Karl Zappe hatte bei der Einstudierung mitgeholfen (*).
   »Eine große Anzahl der Liedertafler betheiligte sich auch an der Aufführung der Bruckner'schen Messe bei Gelegenheit der feierlichen Einweihung der Votivkapelle des Mariä Empfängniß=Domes in Linz am 30. September 1869.« (*a).
   Bruckner soll 28 Proben abgehalten haben; bei sechs Proben waren die Bläser dabei, die vermutlich von den Kapellen der Infanterie-Regiments Nr. 11 und 63 gestellt wurden und nicht vom Linzer "Hausregiment" Nr. 14, das zu dieser Zeit gar nicht in Linz stationiert war (*b).
   Das »Locus iste« wurde erst am 29.10.1869 aufgeführt (**).
   Die Aufführung erleben u.a. Joh. Ev. Habert (***), Josef Seiberl (°), Mayfeld (°°), Krackowizer (°°°) und möglicherweise auch Herbeck (#) mit. Seiberl soll durch seine "sängerische Routine" einen "Schmiss" im Sanctus verhindert haben (#a)

Bericht des Linzer Volksblatts Nr. 223, S. 1, signiert »ai.«, über die gestrige Glockenweihe und über die Weihe der Votivkapelle.
»Die Einweihung der Votiv-Kapelle des Maria-Empfängniß-Domes in Linz.
     Ein freudenreicher hochfestlicher Tag war angebrochen, freudenreich für den hochw. Bischof von Linz und seinem [sic] Klerus, für die Stadt Linz, für das ganze christliche Volk Oberösterreichs. [... 28.9.1869 Glockenweihe im [alten] Dom, Zug zur Votivkapelle, 29.9.1869 um 7 Uhr zum Dombauplatz, Einweihung bis 11 Uhr, ab 10 Uhr mit der politischen Prominenz, Hochamt ... Als anwesend werden erwähnt die Bischöfe Rudigier und Athan. Zuber, die Pröpste von St. Florian und Reichersberg, die Äbte von Schlägl, Kremsmünster, Wilhering, Schlierbach, Hohenfurth und St. Peter in Salzburg, Kapuzinerpater Leopold und Domprediger Landerl, weiters der Statthalter, Landeshauptmann und Bürgermeister mit Begleitung ...]
     Nach dem feierlichen Hochamt, unter welchem die wunderschöne, eigens für die Feier componirte Festmesse von Professor Bruckner aufgeführt wurde, – über dieselbe werden wir einen eigenen Bericht bringen – ward von dem hochwürdigsten Bischof das Tedeum angestimmt [...].    ai.« (##).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 186909295, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-186909295
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11