zurück 5.10.1869, Dienstag ID: 186910055

Brief des Bischöflichen Ordinariats an den »Frohsinn«:
   Dankt für die Mitwirkung bei Proben und Aufführung der e-Moll-Messe, die Überlassung des Lokales und die Besorgung der Beleuchtung und bittet darum, die aufgelaufenen Kosten bekannt zu geben. Unterschrift Rudigiers.
»Z. 513./D.B.
An
die Wohllöbliche Vorstehung der Liedertafel Frohsinn"
in
Linz.
   Das gefertigte Ordinariat stattet seinen wärmsten Dank ab für die ausgezeichnete Mitwirkung bei den Proben und bei der Aufführung der Bruckner'schen Festmesse zur Feierlichkeit der Einweihung der Votivkapelle.
   Zugleich wird dieser Dank ausgesprochen für die so freundliche Überlassung des Lokales und Besorgung der Beleuchtung, mit dem ergebenen Ersuchen, gefälligst die etwa erlaufenden Kosten anher bekannt geben zu wollen.
Bischöfliches Ordinariat
Linz den 5. Oktober 1869.
Franz Joseph
Bischof.« (*).

Das Rieder Wochenblatt (4. Jahrgang) berichtet über die Einweihung der Votivkapelle in Linz am 29.9.1869 und die Aufführung der e-Moll-Messe:
»(Einweihung der Kapelle am neuen Dom in Linz.) Bei dem schönsten Wetter wurde am 30. September [sic] die feierliche Einweihung der Votiv=kapelle in Linz bei ungeheurem Zustrom von Geistlichen der Diözese und von Landbevölkerung vorgenommen. Viele Honoratioren, die Spitzen der Civil= und Militärbehörden, die Gemeinde=Vertreung betheiligten sich an dem erhabenen Feste, welches glanzvoll durchgeführt wurde. Während des Hochamtes, wobei eine Messe vom Professor Brukner ausgeführt wurde, wurden auf dem äußeren Raum Predigten gehalten. Nachmittags war Festdiner im Bischofshofe.« (**).

Auch in der Zeitschrift »Alpenrosen« (12. Jg., Nr. 40) wird auf S. 158 die Aufführung der Messe besprochen [Übernahme von der Linzer Zeitung vom 30.9.1869]:
»[...] Hiebei fand unter Mitwirkung der bewährtesten Musikkräfte von Linz und Umgebung die Aufführung einer von unserem bewährten früheren Dom-Organisten, nunmehrigen k. k. Hoforganisten und Professor des Wiener Conservatoriums, Herrn Anton Bruckner, für diesen Zweck eigens componirten und von ihm selbst dirigirten Dom-Festmesse in vorzüglicher Weise statt, welche durch ihren genialen Schwung im Allgemeinen und die zahlreichen Schönheiten im Besonderen der seltenen Feier, zu deren Verherrlichung sie geschrieben wurde, in jeder Beziehung vollkommen würdig war. [...]« (***).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 186910055, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-186910055
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11