zurück 12.8.1871, Samstag ID: 187108125

Artikel »Organ Recitals at the Albert Hall« im »Musical Standard« 1, Nr. 367, S. 188f (*) -
Bruckner wird auch auf S. 197 nochmals erwähnt (*a) -
und ähnlich unfreundlich in der »Musical World« 49/33, August 1871 [selbes Datum??] (**).
Der »Musical Standard« bringt auf S. 197 (»Table talk«-Kolumne) eine kurze Notiz über die auswärtigen Organisten und die Bevorzugung J. S. Bachs (**a).

Brief des Vizekonsuls Dr. von Pinsio [?] an Bruckner:
     Major de Venton habe ihm geschrieben, daß über Vermittlung von Colonel Scott ein Artikel in der »Times« über Bruckner erscheinen könnte, wenn Bruckner einen solchen selbst zur Verfügung stellt. Für Bruckner liege bei der Kommission ein Scheck über 50 Guineen bereit (***).

[?] Orgelkonzert Bruckners in der Albert Hall um 12 Uhr (°).

Ankündigungen in den Daily News Nr. 7890 auf S. 4:
"LONDON INTERNATIONAL EXHIBITION of 1871. ORGAN RECITAL THIS DAY –at 3, by M. Mailly, the Belgian Organist." (°a)

und inhaltlich identisch in The Morning Post Nr. 30476 auf S. 1 (°b).

Die Morgenpost Nr. 221 meldet auf S. 3:
     " - Einem aus London hier eingelangten Konsularschreiben entnehmen wir, daß der über Vorschlag der Wiener Handelskammer nach London entsendete Hof= und Domorganist Bruckner bei dem am 6. und 8. August in der Albertshalle abgehaltenen Orgelspiele die Kommission sowohl als das Publikum entzückt habe und daß ihm einstimmig der von der Königin für Produktionen auf der Orgel bestimmte Preis votirt wurde. Die betreffende Orgel ist das bis jetzt existirende größte Riesenwerk dieser Gattung. Die Blasbälge derselben werden mit einer Dampfmaschine von 20 Pferdekraft in Bewegung gesetzt. Die Pfeifen haben eine Höhe bis zu 10 Klafter! Bruckner hat alle anderen Konkurrenten besiegt und er wurde aufgefordert, im kommenden Jahre in London und in den größeren Städten Englands Orgel=Konzerte zu arrangiren!" (°°).

Dasselbe berichtet auch das Fremdenblatt Nr. 222 auf S. 6:
     " - Einem aus London hier engelangten Konsularschreiben entnehmen wir, daß der über Vorschlag der Wiener Handelskammer nach London entsendete Hof= und Domorganist Bruckner bei dem am 6. und 8. August in der Alberthalle abgehaltenen Orgelspiele die Kommission sowohl als das Publikum entzückt habe und daß ihm einstimmig der von der Königin für Produktionen auf der Orgel bestimmte Preis votirt wurde. Die betreffende Orgel ist das bis jetzt existirende größte Riesenwerk dieser Gattung. Die Blasbalge derselben werden mit einer Dampfmaschine von 20 Pferdekraft in Bewegung gesetzt. Die Pfeifen haben eine Höhe bis zu 10 Klafter! Bruckner hat alle Konkurrenten besiegt und er wurde aufgefordert im kommenden Jahre in London und in den größeren Städten Englands Orgel=Konzerte zu arrangiren." (°°°).

Eine gleichlautende Meldung bringt das Neue Fremdenblatt Nr. 222 auf S. 5:
     " - Einem aus London hier eingelangten Konsularschreiben entnehmen wir, daß der über Vorschlag der Wiener Handelskammer nach London entsendete Hof= und Domorganist Bruckner bei dem am 6. und 8. August in der Alberthalle abgehaltenen Orgelspiele die Kommission sowohl als das Publikum entzückt habe und daß ihm einstimmig der von der Königin für Produktionen auf der Orgel bestimmte Preis votirt wurde. Die Orgel, auf welcher Bruckner spielte, ist die größte, die bis jetzt existirt. Die Blasbälge derselben werden mit einer Dampfmaschine von 20 Pferdekraft in Bewegung gesetzt. Die Pfeifen haben eine Höhe bis zu 10 Klafter! Brückner hat alle anderen Konkurrenten besiegt und wurde aufgefordert, im kommenden Jahre in London und in den größeren Städten Englands Orgelkonzerte zu arrangiren." (#).

In der "Presse" Nr. 222 ist auf S. 14 ein nahezu identischer Text zu lesen:
     " - Der über Vorschlag der Wiener Handelskammer nach London entsendete Hof= und Dom=Organist Bruckner bei dem am 6. und 8. August in der Albertshalle abgehaltenen Orgelspiele den Sieg über sämmtliche Concurrenten davongetragen und wurde ihm einstimmig der von der Königin für Productionen auf der Orgel bestimmte Preis votirt. Die von den Preiswerbern benützte Orgel ist das größte, bis jetzt existirende Riesenwerk dieser Gattung. Die Blasbälge derselben werden mit einer Dampfmaschine von 20 Pferdekraft in Bewegung gesetzt. Die Pfeifen haben eine Höhe bis zu 10 Klafter! Bruckner wurde auch aufgefordert, im kommenden Jahre in London und in den größeren Städten Englands Orgel=Concerte zu arrangiren." (##).

Etwas kürzer berichtet die Neue Freie Presse Nr. 2501 auf S. 7:
     "(Auszeichnung.) Einem hier eingetroffenen Schreiben zufolge wurde dem auf Vorschlag der Wiener Handelskammer nach London entsendeten Dom=Organisten Bruckner bei dem am 6. und 8. d. in der Alberthalle abgehaltenen Orgelspiele der von der Königin für Productionen auf der Orgel bestimmte Preis zuerkannt." (###).

The Manchester Weekly Times Nr. 715 schreibt auf S. 16 (= S. 256 des Supplements):
"          Art and Literary Gossip.
[...]
     Although Mr. Willis has not quite completed the great organ in the Royal Albert Hall, the performances on the instrument have been attracting numerous visitors. On Sunday week, Mr. Best performed a selection of sacred music. The foreign organists of note who have given recitals are Herr Johann Lohr, from Pesth, Herr G. W. Heintze, from Stockholm, and Herr Anton Bruckner, from Vienna. Bach's fugues are naturally in the ascendant in all the programmes; but works by Handel, Haydn, Mendelssohn, M. Lemmens, Hesse, Petsch, Meyerbeer, Chopin, Liszt, Gottschalk, and others, have also been executed by the organists.–Athenaeum." (a).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 187108125, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-187108125
letzte Änderung: Mär 01, 2023, 12:12