zurück September 1871 ID: 187109003

Einen Teil der Ferien verbringt Bruckner in St. Florian [16.-26.9.] (*) und Wels (*a).

[nach dem 30.8.1871, vor dem 2.9.1871? oder tatsächlich erst 10.9.1881?] In Linz spielt er in Anwesenheit Bischof Rudigiers anläßlich eines Lehrertages (vermittelt durch den Obmann Bobies) auf der Domorgel (**).

Durch Kontakte mit Lanz soll es zu einer Fahrt nach Wien und zum Besuch bei Franz Liszt im Schottenhof gekommen sein (***).

Im [Linzer oder Wiener?] Gasthof »Stadt Brünn« erzählt Bruckner von seiner Englandreise (°).

In Heft 9 der "Urania" (28. Jahrgang) wird auf S. 142f zunächst eine in Heft 6 (Juni 1871) zum Londoner Wettbewerb gestellte Frage beantwortet und sodann der dortige Bericht Theodor Manns vom Orgelspiel am 10.6.1870 kritisch ergänzt:
"                            Personalien.
[...] – Der befähigte Concurrent Hoforganist Bruckners bei der Sendung zum Organisten=Congreß war Dr. Hausleithner, der als sehr tüchtiger Orgelspieler gerühmt wird.
     Die in dem letzten Aufsatze von Herrn Theodor Mann erwähnte Orgelbaufirma Schlag in Schweidnitz [... über die Aufteilung der Firma auf zwei Standorte ...]. – Die von uns gleich anfangs stark angezweifelte Preiserringung Bruckners in London hat sich nicht bestätigt. Bezüglich des Referats über diese Persönlichkeit resp. deren Spiel von einem unserer Mitarbeiter bei der Wiener deutschen Lehrerversammlung (Nr. 6 der Urania) geht uns von achtbarer Hand folgende Berichtigung zu: "Die Einleitung zu der Bach'schen Klavierfuge aus Cis-moll bestand nur in einem paarmaligen Hörenlassen des Fugen=Thema's, sonst war es ein ziemliches planloses Durcheinander. Die Cis-moll-Fuge wurde nicht auswendig, sondern vom Blatt gespielt. Wenn bei diesem Concerte der Wind ausging, so hat wahrlich der arme, an ein solides Orgelspiel gewöhnte Calcant die mindeste Schuld. Denn Herr B. liebt es, in den untern Oktaven mit der linken Hand stets vollgriffig auf den Tasten herum zu fahren, und so Anforderungegn an den Wind zu stellen, die zwar erfüllt werden können, wobei aber nicht der geringste Effekt erzielt wird. Denn diese Vollstimmigkeit in den untersten Lagen – bei gleichzeitigem Gebrauche des Pedals – geht ja – das sollte Herr B. doch wissen – für den Hörer spurlos verloren und stellt sich demnach als nutzloser Verbrauch des Windes dar. Die in verschiedenen Blättern aufgetauchten desfallsigen Berichte sind weiter nichts als unberechtigte Reclamen".  Wir geben diese Berichtigung im Interesse der Wahrheit mit dem üblichen Vorbehalt. – [...]" (°°).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 187109003, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-187109003
letzte Änderung: Mär 29, 2023, 7:07