Am 27.3.1872 Brief von Georg Arminger (Steyr) an Ignaz Traumihler:

     Dankt für die Musikalien und wird Schnabel und Kempter bestellen; hat Antipathie gegen Robert Führer. Ist mit Traumihlers Verbannung der Instrumentalmusik einverstanden, Witts Form (Chor mit Orgel) sage ihm eher zu. "Geigenkratzen und ... verstimmte Clarinetten" gebe es nun nicht mehr (dank Witt, Stehle, Liszts Missa choralis). Der Choral solle immer ohne Begleitung (= Ballast) sein, daher lehne er auch sog. Choralmessen wie die von Greith ab. Über Witts Verdienste, den Cäcilien-Verein. Sollte dessen Prinzipien in der Diözese [Linz] eingeführt werden, so müsste der Domchor umgewandelt werden und der Regens chori nach Regensburg zur Schulung. Wenn nicht, dann könne jeder für sich allein wirken; ein einzelner Beitritt zum Verein bringe dann nichts. Der Umschwung müsse von der Quelle [= Bischof] ausgehen. Er, Arminger, würde Traumihler unterstützen. Wünscht Gespräch über Vespern (z. B. Caspar Ett), Antiphonen, Responsorien und die Eichstätter Ergebnisse. Über Haberts österreichischen Cäcilienverein; die Approbation des Allgemeinen Deutschen Cäcilien-Vereins durch den Papst ziehe nicht automatisch ein Verbot anderer Kirchenmusikvereine nach sich. Auch dort könne Gutes zu finden sein.

Stift St. Florian, Stiftsarchiv, Nachlass Ignaz Traumihler, Text bei 1212c/351ff.

Am selben Tag Brief von Franz Xaver Witt an Ignaz Traumihler:
     Irrtümlich sei im Vereinskatalog statt Mayer Traumihler als Unterzeichner einer Erklärung genannt. Ob er dem nachträglich zustimme? Er plane eine Erklärung an die Österreicher, um die durch Habert verursachen Missverständnisse aus dem Weg zu räumen. Er werde Habert nicht schonen, da sich außer einigen Österreichern niemand um diesen kümmere.

neu202010 (Anm.)