In einem Artikel in der »Presse« Nr. 92, S. 1f [Kritik zum 30.3.1873], mißbilligt E. Schelle die Programmauswahl und macht Bemerkungen zu Liszts Mephisto-Walzer und zu Bruckners 2. Symphonie.
»Drang ja vor einiger Zeit das Gerücht an unsere Ohren, daß man den letzten Cyclus der Productionen mit einer neuen Symphonie von Bruckner zu beschließen gedenke. Wir haben diese Symphonie neulich zufällig in einer Probe gehört und können nicht umhin, sie als ein bedeutendes Werk und würdig einer Aufführung zu bezeichnen. Freilich hat sie der Componist übermäßig lang ausgesponnen, aber dem Uebel konnte [sic!] abgeholfen werden, wenn man einen der Mittelsätze gänzlich fortließ. Diese Novität würde jedenfalls ein besseres Finale abgegeben haben, als die Novität des »Mephisto=Walzers«, [...]« (*).
Bei der Konferenz des Zweiglehrervereins Prägarten im Schulhaus in Wartberg werden 4 Fragenkomplexe behandelt. Auf Frage 2 (Erwächst der Schule durch Ausübung durch Ausübung des Chordienstes kein Nachtheil?) antwortet Oberlehrer Hörmann aus Tragwein in einer schriftlichen Stellungnahme, "es würde kein Haydn, Mozart oder Bruckner etc. mehr zu erwarten sein, wenn der Chordienst vom Schuldienste getrennt würde. Weg daher mit einer solchen Trennung." (**).
Zitierhinweis:
Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 187304035, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-187304035letzte Änderung: Sep 05, 2024, 13:13