zurück 24.8.1876, Donnerstag ID: 187608245

Richard Faltin ist zu Wagners Soirée eingeladen, an der über 100 Personen teilnehmen, darunter Liszt, Saint-Saens, der Herzog von Meiningen, Niemann [Bruckner wird nicht erwähnt] und Gräfin Dönhoff (*a). Außerdem traf er u.a. auch Riedel in Bayreuth (*).
 
Guido Adler [vermutlich] zu diesem Abend: "Ich hatte eine Einladung zu der Donnerstag-Soirée in Wahnfried erhalten. Primarius Dr. Standhardtner hatte dies veranlaßt; er führte mich in das Arbeitszimmer des Meisters, in dem Cercle gehalten wurde [...] Bruckner ebenfalls anwesend [...]".
Berthold Kellermann berichtet: "Bei Wagner lernte ich Ende der siebziger Jahre den Komponisten Anton Bruckner kennen, einen äußerst bescheidenen, fast schüchternen Menschen. Er war damals noch nicht der berühmte Mann, der er erst nach seinem Tode geworden ist [...] Richard Wagner und Liszt haben ihn sehr geschätzt [...]." (**).
Guido Adler nennt als weitere Anwesende die Herzogin von Meiningen und Frau Materna, schildert Saint-Saens Spiel der "Danse macabre" und Liszts Schubert-Transkription. "Wagner stand im Nebenzimmer, neben ihm Anton Bruckner und meine Wenigkeit.. Bruckner, ansonsten von einer beispiellosen Scheu und Ehrfurcht erfüllt, rief Wagner zu: "Quartsextakkord ... verminderter Septakkord ... wieder! ... Jessas!" Wagner lächelte, legte den Finger auf Bruckners Mund und es kam nun wieder ein kurzes Gespräch zwischen dem Meister und mir. [...]." (***).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 187608245, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-187608245
letzte Änderung: Jan 06, 2025, 11:11