Am 5.9.1876 Brief von Georg Arminger an Ignaz Traumihler:

     Nach der Rückkehr von Graz [28.-31.8.1876] und mit dem Vorsatz, künftig für den Anschluss des Linzer Diözesan-Cäcilien-Vereins an den Allgemeinen Deutschen Cäcilien-Vereins zu plädieren, habe ihn Traumihlers enttäuschender Brief vom 3.9.1876 tief getroffen. Zum 1. Teil der Rede in Graz: Wegen der Angriffe auf Traumihler und Witt habe er Habert immer getadelt, dennoch solle man seine Kompositionen vorurteilsfrei anhören. Wenn Traumihler Armingers Rede auf sich persönlich beziehe, so sei das bedauerlich. Da er nicht der Erstredner gewesen sei, habe er vieles (schon von anderen Gesagtes wie die Hindernisse für den Cäcilienverein in Österreich) ausgelassen und nur das ihm Wichtigste besprochen. Übrigens würden die Missionsbemühungen des Deutschen Cäcilien-Vereins durch Auswüchse und Unklugheit vieler Geistlicher zunichte gemacht. Das Gewohnte könne man erst wegnehmen, wenn man Besseres habe. Der Kampf um die Kirchenmusik mache mürbe und unsicher. Die Habertschen Kompositionen habe er Aichinger und Mayr gegenüber begrüßt, als Signal und Appell, Habert für die Sache des Cäcilienvereins zu gewinnen. Wenn die Rede [Armingers] verstümmelt oder sinnentstellt gedruckt werde, halte er das nicht für zielführend. Er habe auch die Meinung vieler Gesinnungsgenossen ausdrücken wollen, niemals jedoch beabsichtigt, Traumihler zu kompromittieren. Im Gegenteil habe er bei jedem Angriff auf Traumihler Partei für ihn ergriffen. Umso schwerer wögen jetzt Traumihlers Gedanken und Verdächtigungen (Stift St. Florian, Stiftsarchiv, Nachlass Ignaz Traumihler, text bei 1212c/375ff).

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