zurück 10.8.1880, Dienstag ID: 188008105

Die Wiener Blätter für Katholische Kirchenmusik, II. Jg. 1879/80, Nr. 11, beschäftigen sich in einem Artikel auf S. 145 mit Bruckners d-Moll-Messe [Kritik zum 6.6.1880]:
»Wien. (Kirchenmusik in der Hofcapelle:) Das Repertoir der Hofcapelle brachte im Laufe des vorletzten Monats einige interessante Tonwerke, darunter auch Messen von A. Bruckner und F. Krenn. Die D-Messe von Bruckner ist ein großartig angelegtes Werk, das Einzelnheiten [sic] von großer Schönheit und Erhabenheit (wie z. B. Kyrie), zuweilen höchst geniale, ja ergreifende, aber auch viele, für eine liturgische Meßcomposition wenig zusagende, wunderliche Züge (vide Credo) enthält und sich im Ganzen mehr dem Oratorien= als Kirchenmusik=Style zuneigt. Reiche Polyphonie und thematische Arbeit hat diese Tonschöpfung des renommirten Contrapunktisten Bruckner nicht aufzuweisen. Die beiden Vocaleinlagen überraschten uns auf das angenehmste, denn dieselben sind Kirchenmusik der edelsten Art. [... über Krenns C-Dur-Messe ...] [Signatur:] B.« [der Herausgeber Josef Böhm?].


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188008105, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188008105
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11