zurück 8.2.1881, Dienstag ID: 188102085

Kalendernotiz Bruckners (bei den Gebetsaufzeichnungen): »2 [fl] 10 [xr] Torte« [für die Sängerknaben am 2.2.1881?] und weitere Ausgabenposten (*).

Die Linzer Tagespost Nr. 30 berichtet auf S. 2f von der Aufführung der d-Moll-Messe am 2.2.1881 (Übernahme des Artikels der Wiener Allgemeinen Zeitung vom 6.2.1881):
     » § Kirchenmusik. Ueber unseren genialen Landsmann, Hofkapellmeister Bruckner, schreibt die "Wiener Allgem. Ztg.": Bruckners Messe (komponirt 1864), die er am 2. d. M. selbst dirigirte, ist ein Tonstück vornehmer Art, durch das zweifellos ein genialer Zug hindurchgeht. Häufig begegnen wir in der Messe Gewaltigem und Großem, an schönen Gedanken ist wahrlich kein Mangel, Anlage und Instrumentation sind geradezu bedeutend. Mag das Credo auch manchen Rigoristen ein Gräuel sein, Kraft und Tiefe des Erfindes [sic] wird man dem "Resurrexit" gegenüber kaum leugnen können. Man sieht, daß man es mit einer echten Künstlernatur zu thun hat; die strengen Puristen aber, die an gewissem "Ungegohrenen" und "Unkirchlichen" Anstoß nehmen, werden doch zum Beispiel im Graduale sehen müssen, wie sehr Bruckner auch Maß zu halten versteht, und dieser Einlage ihren Beifall nicht versagen. Wer den bescheidenen, nur allzubescheidenen Schöpfer dieser Messe näher kennt, kann bei manchem großartigen Anlauf kaum glauben, daß diese machtvoll und selbstbewußt durchbrechenden Weisen wirklich Bruckner zum Vater haben, so siegesgewiß und sicher tritt der Komponist auf.« (**).

Die Wiener Allgemeine Zeitung Nr. 339 wiederholt auf S. 10 erneut das Inserat vom 29.1.1881 [4. Symphonie am 20.2.1881]:  
     "Concert-Repertoire.
Gesellschaft der Musikfreunde.

     [...] Sonntag den 20., Mittags halb 1 Uhr: Concert Bruckner (Orgel und Orchester)." (***).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188102085, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188102085
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11