Artikel Hanslicks in der »Neuen Freien Presse« Nr. 6316 auf S. 1f: Er halte trotz der Orgelvirtuosen Bruckner und Labor wenig von der Orgel als Konzertinstrument:
»Concerte.
»Concerte.
Ed. H. "Mephistopheles", der Unheilstifter, hat auch unsere Concertberichte ins Stocken und den Referenten in nicht geringe Verlegenheit gebracht. [... über diverse Konzerte, u.a. das Konzert des Wiener Männergesangvereins am 19.3.1882 ...]
[...] Beide Vereine, sowol die Sing=Akademie als der Akademische Gesangverein, hatten zwischen die Chöre je eine Orgel=Production eingeschoben: hier erntete Anton Bruckner, dort Joseph Labor den lauten, wohlverdienten Dank der Hörerschaft. Labor gab kurz nachher auch ein eigenes Orgelconcert mit bestem Erfolge. Man sieht, die Orgel wird Mode in unseren Concerten. An den beiden rühmlichst anerkannten Orgelvirtuosen Bruckner und Labor liegt es sicher nicht, sondern vermuthlich an einem Mangel in meiner musikalischen Natur, daß ich längeren Solovorträgen auf der Orgel nicht Stand zu halten vermag. [... die Domäne der Orgel sei die Kirche, sie sei musikalisch gesehen ein lebloses Instrument ... über weitere Konzerte ...]«.
Zitierhinweis:
Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188203285, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188203285letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11