zurück 27.10.1885, Dienstag ID: 188510275

Die Wiener Allgemeine Zeitung Nr. 2033 bringt auf S. 1 - 3 ein Musik-Feuilleton von Gustav Dömpke, in dem kurz auch Bruckner auf S. 3 erwähnt wird:
     "[... Mozart-Opern in neuer Übersetzung ... bei Gutmann Herbeck-Biographie erschienen, sie zeige "naive Befangenheit und pietätvolle Ueberschwänglichkeit" und stelle Herbeck als bedeutenden Komponisten dar ...] Berlioz, der Mann der denkwürdigen Symphonie fantastique, gilt als der geniale Bahnbrecher, für den trotz aller Hindernisse unentwegt propagirt werden muß. Götzens "Widerspänstige" bedeutet eine moderne "Hochzeit des Figaro", Liszt, Raff und Bruckner sind micht minder des Schweißes aller edlen Capellmeister werth, Brahms dagegen steht abgrundtief unter Schumann und "theilt mit diesem nur einen Mangel, die Verworrenheit". [... weitere Beispiele für fragwürdige Behauptungen in der Herbeck-Biographie ... anerkennenswerte Verdienste Herbecks um Franz Schubert ... dieser Abschnitt] gehört zu den reizvollsten des Buches, welches in gewisser Weise auch dem künftigen Schubert=Biographen und damit dem Musik=Historiker unentbehrlich  sein wird.
               G. Dömpke."


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188510275, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188510275
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11