zurück 27.2.1888, Montag ID: 188802275

Brief Bruckners an Levi:
   Übersendet die Partitur der neu instrumentierten und gekürzten 4. Symphonie. Es sei seine einzige Partitur (*). Gutmann schicke die Stimmen. Nach der erfolgreichen Aufführung in Wien [22.1.1888] habe er noch geändert (nur in der Partitur). Levi möge in München die Stimmen korrigieren lassen. Wann die Proben sein werden? Er fahre am 10. oder 11.3.1888 ab, komme aber nicht allein und danke daher für die Einladung. Grüße an Fiedlers. Die 8. Symphonie sehe jetzt schon anders aus.

Literatur
408/I, 120/267, Text bei 45/340f und 936a/34f, Zitate bei 120/128, 1101/272f, 37/563 und 37/589, auf englisch bei 943/65(2005)16 (Korstvedt), Anmerkungen bei 1092/IX, siehe auch 990/326f
Archiv
Pariser Privatbesitz (936a/35)
Kopie in der ÖNB-MS (693/111,Anm.12)
Anmerkung
Daß Bruckner an der 8. Symphonie tatsächlich weitergearbeitet (und nicht nur »weitergedacht«) hat, kann wegen fehlender Datierungen nicht dokumentiert werden.

(*) Welche Partitur? Laut Haas (408/I) schickte Bruckner sein Autograph (ÖNB Mus.Hs.19476) nach München. Die darin feststellbaren geringen Änderungen (408/II) rechtfertigen aber kaum Bruckners Formulierung »neu instrumentiert und zusammengezogen«. Die Partitur von Löwes Bearbeitung muß jedoch als Stichvorlage bei Gutmann gewesen sein (vgl. Brief vom 9.5.1887). Mögliche Erklärung: 1. Bruckner meint »die einzige Partitur« der aktuellen [dritten], jetzt gültigen Fassung. Dann muß es diese Version in zwei Exemplaren gegeben haben (Stichvorlage und Aufführungspartitur), oder Gutmann stellte das »einzige« Exemplar für die Konzerte zur Verfügung. 2. Bruckner schickte tatsächlich das Autograph der 2. Fassung (ohne sich bewußt zu sein, wie umfangreich Löwes Änderungen tatsächlich waren??).
Siehe auch 990/326f.

Bibliographie

Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188802275, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188802275
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11