Im Deutschen Volksblatt Nr. 93 beantwortet auf S. 9 August Göllerich die Anfragen mehrerer Leser: "Antworten der Schriftleitung. [.. Mendelssohn, Meyerbeer und Heine als Hauptväter der "Kunst=Corruption" ... über eine geplante Arbeit ...] U. d. Gruß ["Und deutschen Gruß"?] und Handschlag! Göllerich. - P. H.: Anton Bruckner hat für Violine und Clavier nichts componirt. Empfehle Ihnen aber die vielen derartigen Werke Franz Liszt's, die leider bisher zu wenig gepflegt wurden. Göllerich. - [...] (*).
Im Wiener Salonblatt Nr. 14 bespricht de Joux auf S. 11 - 13 mehrere Konzerte und kommt dabei auf S. 13 auf die Einschätzung von Brahms, Liszt und Bruckner zu sprechen:
"[...] Wenn von einigen Witzbolden beispielsweise Brahms zum Leibcomponisten der liberalen, Bruckner zum Apostel der antiliberalen und Liszt als Soutanenträger selbstverständlich zum heiligen Franziskus der clericalen Partei gestempelt wird, und die Herolde dieser etwas sonderbaren Heiligen mit dem ganzen Schwarme musikalischer Peripatetiker sich in den Haaren ihrer resprectiven Tonheroen liegen (nach dem banalen Recepte: "Haust Du meinen . . . ." etc), so ist das einfach absurd. Im Tempel Euterpens ist kein Platz für die Seitenaltäre eines musikalisch=politischen Götzendienstes und es ist ebenso lächerlich, Brahms gegen Bruckner ausspielen, als eine förmliche "damnation de Liszt" in Scene setzen zu wollen. Eine ernste und ehrliche Kritik darf niemals vergessen, daß ihr im Interesse einer internationalen Kunst nur für die interconfessionelle Schule zu stimmen gestattet ist.
[... über weitere Konzerte ...]
de Joux." (**).
(8. Philharmonisches Konzert unter Hans Richter mit Werken von Saint-Saens, Beethoven (Solist: Labor), Wagner (Parsifal-Vorspiel) und Beethoven (6. Sinfonie) (***)).
Zitierhinweis:
Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188904075, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188904075letzte Änderung: Mär 30, 2023, 22:22