zurück 2.2.1890, Sonntag ID: 189002025

Brief Bruckners an Hofmeyr:
    Dankt für die prachtvolle Abschrift [des Scherzos der 8. Symphonie?]. Er werde ihn später wieder »bittend belästigen« (*).

 
Im Wiener Salonblatt Nr. 5 nützt de Joux seinen Artikel über die Hofoper zu einer Bemerkung gegen die Wiener Kritiker:
"Das Hofoperntheater hat uns in dieser Woche mit einer improvisirten Mozart=Feier, welche drei Abende in Anspruch nahm, höchst angenehm überrascht. [...]
     [...] Mozart werde von manchen nicht gewürdigt ... es gebe kein Unfehlbarkeitsdogma, Beethoven oder Wagner als Pabst auszurufen, sei unsinnig ... lügnerische Musikliebhaber ...] Diese beklagenswerthen Heuchler, die sich nicht selten selbst betrügen, hegen ebenso wie die reinen Verstandes=Thoren der Wiener Kritik, den ganzen Classenhaß des Gewürms gegen das Erhabene und würden voll Freude dabei sein, die edelsten Geister (wie Berlioz, Liszt, Bruckner etc.) zu steinigen, weil sie von besserem Blute sind, als der falsche Gott der Brahminen."
     [... über "Cosi fan tutte", "Don Juan" und "Figaro"  ... junge Sänger sollten auch eine Chance bekommen ...] die alte und älteste Garde würde aber zweifellos Alles aufbieten, um gegen den Glanz der Jugend nicht zu verbleichen.       de Joux." (**).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189002025, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189002025
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11