zurück 3.8.1890, Sonntag ID: 189008035

Bericht des Ischler Wochenblattes Nr. 31 "Zum 31. Juli 1890" auf S. 1 - 4, darin auf S. 4 über Bruckners Orgelspiel am 31.7.1890:
     "[... S. 4:  über die Gottesdienstteilnehmer ...] Feierlich ertönten die Glocken, auf der Orgel erbrauste die Kaiserfuge, von Professor Bruckner gespielt, als der Brautzug sich aufstellte. [... über den Verlauf des Gottesdienstes ... über die (drei) Speisetafeln und die Menügänge ... über die Abreise und anläßlich der Hochzeitsfeier verliehene Auszeichnungen ...] Professor Bruckner erhielt eine ehrende Anerkennung und 100 Ducaten. [...]" (*).

Artikel über die Vermählungsfeier und Bruckners Mitwirkung erscheinen auch im Alpen-Boten Nr. 62 auf S. 3:
     "[...] Um 3/4 10 trat der Bischof Dr. Doppelbauer von Linz mit dem Burgpfarrer Mayer aus Wien und Assistenz ein, Schlag 10 Uhr begann das Geläute der Glocken; Orgelklang, entlockt von Bruckners Künstlerhand, ertönte. Der Brautzug erscheint, [...]" (**),

in der St. Pöltner Zeitung Nr. 62 auf S. 3:
     "[...] Ihre Majestäten so wie die Eltern des Bräutigams begaben Sich unter Glockengeläute, sowie unter den Klängen der Orgel zu den auf der Evangeliumseite hergerichteten Plätzen. [...] Während die allerhöchsten und höchsten Herrschaften die Kirche verließen, ertönten wieder Orgelklänge. Der Hoforganist Bruckner executierte in ergreifender Weise ein fugiertes Thema mit eingeflochtenen Variationen der Volkshymne. [...]" (***),

in der Steierischen Alpen-Post Nr. 31auf S. 317f:
     "Vermählungsfest im Kaiserhause.
     Aussee, 1. August 1890.
[... S. 318 ...] Schlag 10 Uhr begann des Geläute der Glocken; Orgelklang, entlockt von Bruckners Künstlerhand, ertönte. Der Brautzug erschien [...]" (°a),

der Steyrer Zeitung Nr. 62 auf S. 1:
          Die Vermählung im Kaiserhause.
[... Ereignisse des Vortages und am 31.7.1890 ...] Um 10 Uhr erfolgte unter dem Geläute der Glocken und den Klängen der Orgel, welche der Hoforganist Professor Bruckner spielte, der Empfang der kaiserlichen Majestäten und des Brautpaares am Hauptportale. [... über den Verlauf des Gottesdíenstes ...]
     Unter den abermaligen Klängen der Orgel, wobei Hoforganist Bruckner die Volkshymne in mächtig wirkenden Variationen ertönen ließ, verließ der Hof die Kirche. An der Spitze des Zuges schritten Ihre Majestäten, gefolgt von den Neuvermählten [...]" (°b),

der Linzer Tagespost Nr. 178 auf S. 3 [verspätete Ankündigung zum 2.8.1890]:
                     "Ischl, 1. August.
     (Orgelconcert.) Morgen den 2. August steht Musikfreunden ein großer und seltener Kunstgenuß bevor. Professor Bruckner wird vormittags ½11 Uhr in der hiesigen Pfarrkirche ein Orgelconcert abhalten. - Professor Bruckner erhielt vom Kaiser für sein Spiel vor und nach der Trauung der Erzherzogin Marie Valerie mit Erzherzog Franz Salvator ein Geschenk von 100 Ducaten." (°°),

der Marburger Zeitung auf S. 1:
     "Die Hochzeit im Kauserhause.
[...]
     Auf der Orgel erbrauste die Kaiserfuge, von Professor Bruckner gespielt, als der Brautzug sich aufstellte. [... Zeremonie ...] Die Hochrufe des draußen versammelten Publikums drangen bis ins Innere der Kirche und übertönten die Klänge der Orgel, auf der Bruckner das Thema der Volkshymne variirte und zuletzt in das Hallelujah Händel's überging." [...] (°°°)

und im ausführlichen Bericht des Wiener Salonblatts Nr. 31 S. 2 - 7 auf S. 6f:
"Der Hochzeitstag. [...]
     Ihre Majestäten so wie die durchlauchtigsten Eltern des Bräutigams begaben Sich unter Glockengeläute so wie unter den Klängen der Orgel zu den auf der Evangeliumseite hergerichteten Plätzen. [... Kleidung ... Ansprache des Bischofs ... Zeremonie ... Auszug aus der Kirche ...]
     Während die Allerhöchsten und höchsten Herrschaften die Kirche verließen, ertönten wieder Orgelklänge. Der Hoforganist Bruckner executirte in ergreifender Weise ein fugirtes Thema mit eingeflochtenen Variationen der Volkshymne. [...]" (#).

Die Linzer Zeitung Nr. 178 (Beilage) erwähnt auf S. 875 auch das Orgelkonzert vom 2.8.1890:
     "Ischl, 1. August. (Orgelconcert. - Localbahn Ischl-Strobl.) Am 2. d. steht Musikfreunden ein großer und seltener Kunstgenuß bevor. Professor Bruckner wird vormittags halb 11 Uhr ein Orgelconcert in der hiesigen Pfarrkirche abhalten. Professor Bruckner erhielt vom Kaiser für sein Spiel vor und nach der Trauung der Erzherzogin Marie Valerie mit dem Erzherzoge Franz Salvator ein Geschenk von 100 Ducaten. - Montag den 4. d. wird die Strecke Ischl-Strobl der schmalspurigen Localbahn Ischl-Salzburg in Betrieb gesetzt und dem Verkehre übergeben werden." (##).

"Die Presse" Nr. 212 liefert auf S. 7 ein Stimmungsbild von den Ereignissen des 31.7.1890:
     "Epilog zu den Ischler Festtagen.
[... u. a. über nervösen Spezialberichterstatter und geduldigen die Telegraphenbeamten ...] Sie zeigten nicht einmal ein Bischen Gegennervosität, obwol sie dazu sicherlich mehr Veranlassung gehabt hätten, als z. B. der gute alte Bruckner, der in der Kirche, ehe er sich an die Orgel setzte, von einer bemitleidenswerthen Aufregung gefallen wurde.
     Nun sind die Tage der Aufregung vorüber, die Lästerallee auf der Esplanade tritt wieder in den Vordergrund des Interesses [...]" [als Signatur ein *] (###).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189008035, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189008035
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11