zurück 4.10.1890, Samstag ID: 189010045

Brief von Frl. Poldi Horky an Bruckner:
   Wundert sich über den harten Ton seines Briefes. Würde sie seine Wohnung betreten, würde sie Schmach und Schande finden, ihr Ruf wäre ruiniert. Wenn er ihr etwas Gutes tun wolle, so solle er ihr bei einer beruflichen Verbesserung helfen (*).

Ankündigung der heutigen Kirchenmusik im Deutschen Volksblatt Nr. 630 auf S. 6:
   "Ein Orgelconcert Meister Bruckner's.
    Eine unverhoffte und darum um so erfreulichere Ueberraschung wird Meister Bruckner heute seinen Freunden und Verehrern bereiten. Der greise Meister, der, wie ihm auch seine hämischesten Gegner freudig zugestehen, gegenwärtig der unbestritten größte Orgelkünstler ist, wird heute in der Pfarrkirche zur heiligen Dreifaltigkeit in der Alserstraße die Orgelbegleitung einer Mozart'schen Messe und eines Weiß'schen Offertoriums übernehmen und am Schlusse des feierlichen Gottesdienstes eine Fuge über die Volkshymne spielen. Dies Spiel des gefeierten Altmeisters dürfte eine zahlreiche Zuhörerschaft in der Kirche vereinigen." (**).

Bei der Messe in der Pfarrkirche der Alservorstadt spielt Bruckner Orgel (u.a. eine Fuge über die Volkshymne). Um 9 Uhr Festpredigt von P. Reginald Frankenstein, danach Hochamt, zelebriert von Prälat Godfried Marschall. Aufgeführt werden unter Leitung von Prof. Hanns Oppel eine Messe und ein Graduale (mit Sopransolo) von Mozart und ein Offertorium mit Baßsolo von L. Weiß. Mitwirkende: Frl. Stenzl, Frl. Raab und die Herren Philipp, Prinz und Willem (Baßsolo) (***).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189010045, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189010045
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11