zurück 12.10.1890, Sonntag ID: 189010125

Kalendernotiz Bruckners: Datum markiert und Name »Maximilian« [Namenstag (Kaiser Maximilian?)] unterstrichen (*).
 
Die Neue Freie Presse Nr. 9388 macht auf S. 7 auf den Erstdruck [?] der 4. Symphonie aufmerksam:
     "Neue Musikalien (Bericht der k. u. k. Hof=Musikalienhandlung Albert J. Gutmann, Wien, Hofopernhaus). Anton Bruckner, Romantische Symphonie, Es-dur (Partitur u. vierhändig); Ferrucio Busoni [...]" (**).
 
Das Neue Wiener Tagblatt Nr. 281 informiert auf S. 8 über das Programm der drei Konzerte der Wiener Singakademie, das auch ein Werk Bruckners [»Ave Maria« WAB 6] enthält:
   " * Das Programm für die drei diesjährigen Konzerte der Wiener Singakademie umfaßt unter Ande em an größeren Werken: [... Götz, Cherubini, Friedemann Bach ...], ferner mehrstimmig gesetzte Volkslieder und andere Chorwerke von Palestrina, [...], Peter Cornelius, Anton Bruckner, Johannes Brahms und Richard Heuberger." (***).
 
Die umfangreiche Besprechung des "Barbier von Bagdad" in der Ostdeutschen Rundschau Nr. 28 auf S. 5f gibt Josef Stolzing Gelegenheit, auch Bruckner zu erwähnen:
    "Der Barbier von Bagdad.
[... von Peter Cornelius, Liszt gewidmet, am 4.10.1880 ...]
     Das Wesen des deutschen Volkes, sein tiefstes und innigstes Seelenleben offenbart sich am herrlichsten in der Musik, in jener Kunst, die durch unsere großen Meister zur höchsten Vollendung gebracht wurde. Alles, was die menschliche Brust bewegt, die leiseste Empfindung, die das Herz durchzittert, die furchtbarste Leidenschaft, die es zerreißt, die ungeheuersten Ideen, die unser Denken und Schaffen bestimmen, die Natur, wenn sie in wildem Aufruhr uns beängstigt oder still in Abenddämmerung ruht, - lebt in der Tonwelt Mozart's und Beethoven's, Bach's und Wagner's, Liszt's und Bruckner's. Diese Entwicklung der Musik, die unendliche Vertiefung ihres inneren Gehaltes, ist nur den deutschen Meistern eigen, die deutsche Tonkunst ist die Philosophie der Musik.
     [... ausführlich über das Werk ... Lob für die Aufführung ... ] Wir freuen uns, daß die künstlerische Leitung der Hofoper dieses liebliche Werk zu neuem Leben erweckt, und jeder Freund wahrer deutscher Kunst wird uns nur zustimmen.         Josef Stolzing." (°).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189010125, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189010125
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 15:15