"Die Lyra" XIV, Nr. 2 (375), kündigt auf S. 15 [= S. 3] an, daß im 3. Konzert der Wiener Singakademie Bruckners "Ave Maria" (WAB 6) aufgeführt wird:
   "Die Wiener Sing=Akademie bringt im Winter 1890-91 zur Aufführung: [...] III. Concert (Aufführung geistlicher Musik): [... J. S. Bach, T. L. Viktoria, M. Praetorius, G. A. Perti ...] A. Bruckner: „Ave Maria”, siebenstim. Chor a capella, [... Friedemann Bach ...]" (*). 

Einen ähnlichen Hinweis bringt die Österreichische Musik- und Theaterzeitung Nr. 2 auf S. 10:
   " - Das Programm für die diesjährigen drei Concerte der Wiener Singakademie umfasst unter Anderem an grösseren Werken: [... Götz, Cherubini, Friedemann Bach ...] und andere Chorwerke von Palestrina, [...] Peter Cornelius, Anton Bruckner, Johannes Brahms und Richard Heuberger." (**).

»Die Presse« Nr. 284 schreibt auf S. 9:
"Aus dem Musiker-Lexikon von Professor Tastengreifer.
     In dem Fachblatte "Der Clavierlehrer" werden Bruchstücke aus einem Musiker=Lexikon des der Wissenschaft allzu früh entrissenen Professors Tastengreifer mitgetheilt. [...] Die Auffassung des Professors - das werden die Leser bestätigen - ist eine durchaus originelle und eigenartige.
     Bach, Johann Sebastian [... Begleitung zu Gounod-Melodie ...]
[... Badarzewska, Beethoven ...]
     Brahms Dr. Johannes, siehe Hanslick.
     Bruckner, Anton, verdient schon wegen seines großen B mit Bach und Beethoven zusammen genannt zu werden.
     Cimarosa [...]
[... Chopin, Czerny, Händel ...]
     Hanslick, Dr. Eduard, siehe Brahms.
     Rossini [... lustige Kirchenmusik, ernstere Opern ...]
[... Schubert, Strauß-Dynastie, Wagner (Wagnerianer!), Weber ...]" (***).

Bei der Geschäftsversammlung des Wiener Akademischen Wagner-Vereins werden u.a. die vier Internen Abende geplant und "eine grosse Musikaufführung, welche u. A. ein Werk Ant. Bruckner's bringen solle"; die Wochenversammlungen sollen fortan am Mittwoch stattfinden (°).