zurück 4.9.1893, Montag ID: 189309045

Die Chronik der Stadtpfarre Steyr 1883 - 1947 berichtet von der Feier zu Bruckners 70. Geburtstag [sic!] (*).

Die Linzer Montagspost Nr. 30 veröffentlicht auf S. 4 die Strophen 5-7 von Karl Kerschbaums für den 15.4.1886 geschriebenem Gedicht »An Meister Bruckner«:
„      Tagesneuigkeiten.
                   
Linz, 4. September 1893.
[…]
     Bruckners Geburtstag. Heute den 4. d. M. tritt unser großer Landsmann, Professor Dr. Anton Bruckner, in sein 70. Lebensjahr. Wir bringen dem edlen Meister, dem größten Sohne Oberösterreichs, aus diesem Anlasse unseren innigsten Glückwunsch dar. Möge es ihm vergönnt sein, noch oftmals in bester Gesundheit und Rüstigkeit sein Wiegenfest zu feiern und möge sein Genius, der so herrliche und erhabene Meisterwerke geschaffen, uns noch mit vielen Tondichtungen herster [sic] Art und Kunst beschenken und erfreuen, dem Meister zum Ruhme und seinem geliebten Vaterlande zur Ehre! Wir wollen unseren Glückwunsch ausklingen lassen mit den letzten Strophen des Brucknerliedes, das im Jahre 1886 bei der Brucknerfeier im hiesigen Volksgartensalon gesungen wurde:
         „Wie ist des Meisters Herz so mild, | Sein Sinn so rein so schlicht! | Doch steht er als ein Fels im Meere | Daran die Brandung bricht!
         Seh’ ich den edlen Barden steh’n | So kühn, so unentwegt, | Da tönt mein Lied wohl hell und laut | Daß es zum Himmel schlägt:
         O Gott! Nimm ihn in deinen Schutz, | Sei seiner Werke Hort! | Sein Ruhm, sein Name und sein Lied | Ertön’ und grüne fort!“ “ (**).

Vierseitiger Brief von Gustav Mahler an Ludwig Strecker (B. Schotts Söhne) mit Erwähnung der 9. Symphonie:
"             Hamburg 4/IX 93
  Verehrter Freund!
     Werden Sie es sehr anmaßend finden, wen[n] ich mir erlauben, wieder anzufragen, ob Sie in der Lage sind, ein, oder einige neue Hefte aus des Knaben Wunderhorn von mir zu verlegen? Es liegen im Ganzen 14 Stücke vor. [...]
[... am Ende der vierten, letzten Seite:] bin ich
                    Ihr dankbar ergebenster
                           Gustav Mahler
[in der linken unteren Ecke nachgetragen:]
Bruckner schreibt an einer IX. Symphonie, die großartig wird; er hat mir sie in Wien gezeigt!" (***).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189309045, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189309045
letzte Änderung: Nov 24, 2023, 9:09