zurück 7.2.1894, Mittwoch ID: 189402075

Das Znaimer Wochenblatt Nr. 11 schreibt auf S. 4f über die Kirchenmusik am 2.2.1894 [mit dem "Ave Maria" WAB 6]:
"     (Kirchenmusik.) Von unserem strebsamen Musikvereine war es vorauszusehen, daß er sich die Gelegenheit, das Andenken des großen italienischen Meisters der Kirchenmusik, Giovanni Pierluigi Palestrina durch Aufführung eines seiner gewaltigen Werke zu feiern, nicht entgehen lassen werde. [... wir bekamen ...] denn die Messe "Papae Marcelli",  am Maria Lichtmeßtage in der St. Niklaskirche zu hören. – [... über Palestrina ...]. Die fast asketische Strenge, die dem Ohre gar keine Concessionen macht, ist für uns befremdend. Doch würden wir es bedauern, wenn wir nicht auch ein anderes, späteres Werk des Meisters hören sollten. Neben Palestrina kam auch ein moderner Contrapunktiker, unser Wiener Meister Anton Bruckner, zu Worte. Sein im schönsten [sic] Polyphonie durchgeführtes "Ave Maria" ist von hoher musikalischer Bedeutung und vermag das Herz zu inniger Andacht zu erheben. Der artistische Leier, Direktor Fiby, dem ja das Hauptverdienst am Zustandekommen dieser würdigen Aufführung gebührt, brachte auch ein stimmungsvolles, aus der Tiefe des Gemüthes erklingendes "Tantum ergo"; an dieser echt kirchlichen Composition unseres heimischen Componisten haben sich schon Viele erbaut." [keine Signatur]


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189402075, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189402075
letzte Änderung: Feb 16, 2023, 19:19