zurück 22.2.1895, Freitag ID: 189502225

Bruckner ist erwähnt in einem Artikel im Deutschen Volksblatt Nr. 2205 auf S. 1f, signiert "A. W-r. 1853.":
»Aphorismen über das Richard Wagner-Museum in Wien.
     Am 13. Februar waren es zwölf Jahre, daß Richard Wagner, der "große Meister", im Palazzo Vendramin zu Venedig seine Augen für immer schloß. Wir können nicht umhin, dieses epitheton ornans auf den Verewigten anzuwenden, denn wir gestehen es offen, daß wir ihn, sowie Dr. Anton Bruckner, beide Tonheroen von einer gewissen Clique viel verlästert, als die größten Musiker unserer Zeit betrachten, trotz Jakob Beer (Giacomo (!) Meyerbeer klingt allerdings etwas weniger alttestamentarisch), Goldmark und Mascagni!
     In Erinnerung an seinen Todestag wollen wir es versuchen, den Lesern dieses Blattes eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges unser [sic] Residenzstadt vor Augen zu führen. Wir meinen nämlich das Richard Wagner=Museum in Wien, eine ganz eigenartige Schöpfung. [... Privatsammlung von Nikolaus Oesterlein ... antisemitische Bermerkungen, indirekte Erwähnung Hanslicks ...] des kleinen Hofrathes und des großen Neidings aus der Fichtegasse, den Wagner in den "Meistersingern" in trefflichster Weise verewigt hat.
     Das Museum befindet sich in der Alleegasse Nr. 19 auf der Wieden [... Inhalt, Katalog, Platznot ... einige Ausstellungsstücke, darunter Wagners Klavier von der Thomasschule in Leipzig ...].
     Zum Schlusse rufen wir dem Herrn Oesterlein ein kräftiges Prosit zu, dem wackern deutschen Manne, der unserer schönen Wienerstadt "hoc monumentum posuit!"
                                                 A. W–r. 1853. «


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189502225, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189502225
letzte Änderung: Mai 11, 2024, 19:19