Die Ostdeutsche Rundschau Nr. 62 erwähnt Bruckner auf S. 2 in einer Opernkritik:

"            "Walther von der Vogelweide."

(Romantische Oper in 3 Aufzügen von Albert Kauders, zum ersten Male aufgeführt im Hofoperntheater am 28. Februar 1896.)

    Es war einmal ein jüdischer Journalist. Der beneidete seine vielen Wiener Kollegen um die Tantièmen, welche sie alljährlich von den Theaterdirektoren herauspressen, und da er Musikreferent war und als solcher öfter die Oper besuchte, kam er auf die feine Idee, eine Oper zu schreiben. Nichts einfacher als das! Zunächst steht fest, daß es eine Wagner'sche Oper sein muß. [...]

     Unser jüdischer Journalist kann zwar gar nicht dichten, nicht einmal einen Operntext, aber das macht nichts. [... spöttische Bemerkungen zur Tannhäuser-nahen Handlung ...].
     Nun gilt es auch, den Text zu schreiben. Unser Journalist kann aber auch keine Verse dichten; macht nichts! [... über die falsche Verwendung von Texten Walters ...].

     Blieb also noch, die "Dichtung" in Musik zu setzen. Unser Journalist konnte aber auch nicht komponiren und so klebte er die deklamatorischen Phrasen Wagner's zu einer endlosen Kette aneinander, hie und da ein Motiv des Meisters abwandelnd. [... typisch jüdisch: völlig kraftlose Musik ... als Tarnung häufige Komplizierungen und Schwierigkeiten ...]. Ein fortwährendes Wechseln der Tonart, Engführungen, Rückungen, enharmonische Verwechslungen quälen die Ausübenden und die Zuhörenden. Wenn Wagner, Bruckner und andere neuere Meister dergleichen verwenden, so haben sie einen bestimmten Zweck und erzielen damit überraschende Wirkungen; Kauders hetzt diese Mittel zweck= und deshalb auch wirkungslos zu Tode. [... unsanglich ...]
     [... Uraufführung in Prag "im daitschen Landestheater des Herrn Amschel Neumann. Die gesammte Judenschaft ging hinein" ... weitere antisemitische Spitzen ... wird (auf die Rolle der Juden an der Oper) ] in vierzehn Tagen, wenn die neue Oper von Goldmark das Licht der Welt erblickt, zurückkommen.            Hagen."