zurück 20.3.1924, Donnerstag ID: 192403205

In der Reichspost Nr. 79 erscheint auf S. 8 eine mit "R." signierte Besprechung des Konzerts des Männergesangvereins [am 15.3.1924] (*).

Aufführung der 4. Symphonie durch den Neuen Wiener Orchesterverein unter Gottfried Kassowitz im Neuen Saal der Hofburg (**).

Kurt Singer hat in seiner Konzertumschau "Neben und mit der Kunst" im Berliner Volksblatt "Vorwärts" Nr. 135 auf S. 2 an der Interpretation der 7. Symphonie [am 12.3.1924] einiges auszusetzen:
"    Eine Bruckner-Bewegung gibt es noch nicht; aber eine Bruckner-Gemeinde. Für letztere hat sich mit Eifer und gutem Willen in den letzten Jahren Felix Maria Gatz eingesetzt. [... Ziel der Bruckner-Vereinigung noch nicht erreicht ... Ursachen dafür (z. B. Rolle des Katholizismus, unerfahrener Dirigent) ... künstlerischer Erfolg kläglich ... Tempi-Willkür, unsicheres Tasten ...]. Es ist wahrhaftig schwer, Merker zu sein, wenn man nur mit dem Willen, zu genießen, in ein Konzert kommt. Hier bei Gatz wurde das Genießen alle 10 Takte gestört. [... dirigiertechnische und musikalische Fehler, Stillosigkeiten ... "Te deum" etwas besser ...]. Das Publikum war höchst zufrieden, was die Notwendigkeit einer Bruckner-Bewegung besonders erweisen dürfte. Gatz ist nicht unbegabt. Er lasse diese Begabung in Ruhe ausreifen und verzettele sie nicht an Aufgaben, die heute noch zu schwer für ihn sind.
     [... weitere Konzerte ...]" (***).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 192403205, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-192403205
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11