Die Westliche Post Nr. 322 weist auf S. 5 nochmals [vgl. Mississippi-Blätter vom 9.11.1924 und 16.11.1924] auf die Aufführung des "Te deum" am 11.3.1925 hin und berichtet von der gestrigen ersten Probe:

"    St. Louis Massenchor.

Hugo Anschuetz hält begeisterte Ansprache.–Nächste Probe Sonntag in der St. Louis Turnhalle.

     Gestern nachmittag hielt der St. Louis Massenchor in der St. Louis Turnhalle die erste Probe für das große Wohltätigkeitskonzert. [...].

     Vor der Probe hielt der bewährte Dirigent des Massenchores, Hugo Anschuetz, eine Ansprache über "Unsere Aufgabe", in welcher er auf die Hauptnummer des zur Aufführung kommenden Programms, Anton Bruckner's geewaltiges Tonwerk Das "Te Deum" des Näheren einging. Herr Anschuetz erklärte die Komposition des großen Meisters, dessen 100. Todestag [sic] am 4. September gefeiert wurde, und wies darauf hin, daß das "Te Deum" Bach's "Große  [sic] Messe" gleich komme, und daß Bruckner durch seine Arbeit in der ganzen Welt bekannt geworden sei, so daß das "Te Deum" heute auf dem Programm der vornehmsten Konzerte seinen Platz behaupte.

     Die Ausführungen des Herrn Anschuetz waren so klar und gleichzeitig so begeisternd, daß die Wirkung seiner gestrigen Rede bei der gestrigen Probe sofort zutage trat, denn die Leistungen der Sänger überstiegen alle Erwartungen. Am nächsten Sonntag um 2 Uhr 30 werden die Proben fortgesetzt, und sollten es sich alle Sänger zur Pflicht machen, pünktlich zu erscheinen.

             Aufruf an die Sänger.

     An die Mitglieder des Massenchores ergeht hiermit die Bitte [... weitere Mitglieder zu suchen ... Chormeister der anderen Chöre mögen das Projekt unterstützen ...], es gilt auch, das deutsche Lied zu pflegen, Musik und deutsche Tonkunst durch den Massenchor zu erhalten und gleichzeitig dadurch das Deutschtum unserer Stadt dur[ch] diese herrlichen Ideale enger zu verbinden."