zurück 5.3.1856, Mittwoch ID: 185603055

Schreiben Dierzer von Traunthals an die k.k. Statthalterei (Konzept und Reinschrift), in dem er Bruckner als den »geschicktesten Bewerber« empfiehlt. Er erwähnt dabei auch die in St. Florian erfahrene Schulung und die Tatsache, daß Bruckners Mutter der Unterstützung bedürfe:

»Hochlöbliche k. k. Statthalterei! 
    Anton Bruckner, gewesener Schullehrer in S. Florian, wo er zugleich die Stelle eines Organisten begleitete, wurde für die hiesige Dom- und Stadtpfarrkirche als provisorischer Organist angestellt, welches Provisorium von dieser hohen k. k. Statthalterei laut des Erlasses vom 14. Dezember v. J. Z. 20717 bestättiget, und die Besoldungsbezüge angewiesen wurden.
   Inzwischen wurde der Konkurs wegen definitiver Besetzung des besagten Postens ausgeschrieben und der Concurstermin bis Ende Dezember festgesetzt. In Folge dessen haben die nachbenannten 4 Kompetenten ihre Gesuche um diesen Dienstesposten hierorts überreicht und zwar: 
a) Georg Müller, Musiklehrer in Linz
b) Ludwig Paupie, Stadtpfarr-Organist in Wels
c) Anton Bruckner, derzeit prov. Organist an der Dom und Stadtpfarrkirche in Linz und 
d) Raimund Hain, Lehrer an der S. Mathiaspfarrschule in Linz.
   Unter diesen 4 Kompetenten, deren belegte Gesuche samt der Competenten Tabelle in ./. angeschlossen werden glaube ich den Anton Bruckner als den tauglichsten und würdigsten aus nach folgenden Gründen vorschlagen zu müssen, und zwar:
1. weil er sich schon bei der wegen Besetzung des Provisoriums abgehaltenen musikalischen Probe als den geschicktesten Bewerber erprobte und sohin provisorisch angestellt wurde, in der sicheren Hoffnung, daß ihm dieser Dienstesposten auch definitiv werde verliehen werden, indem gewöhnlich das Provisorium in das Definitivum übergeht;
2. hat Anton Bruckner das in ihn gesetzte Vertrauen [...]«
Unterschriften von Dierzer und (nur im Konzept) Weichhart (*).

Schreiben der Geistlichen Vogtei (Schiedermayr) an die weltliche Vogtei (Konzept und Reinschrift):
   Das Gutachten vom 2.1.1856 ergänzend berichtet er von der Dringlichkeit der Blasebalgreparatur. Kostenvoranschlag [vom 4.3.1856] liegt bei. Die Kosten sollten Ludwig Moser berechnet werden. Mit der Reparatur sei bereits begonnen worden (**).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 185603055, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-185603055
letzte Änderung: Feb 25, 2023, 16:16