zurück 2.5.1862, Freitag ID: 186205025

Bericht in der »Linzer Zeitung« über die Aufführung der Festkantate [WAB 16]:
»Grundsteinlegung des Mariä-Empfängniß-Domes in Linz. * Linz,
   1. Mai. Am 30. April fand die Vorfeier der Grundsteinlegung zum Mariä-Empfängniß-Dome statt. [...] 
    ** Linz, 1. Mai. Heute um 7 Uhr Morgens gab die große Glocke der Domkirche das Zeichen des Beginnes der eigentlichen Festfeier [...] Während des Hammerschlages trug die Liedertafel „Frohsinn” unter Begleitung der Militärkapelle eine Festkantate, komponiert vom Domorganisten Bruckner vor.
   Sodann erfolgte die Einsegnung der durch Fahnen und Wimpeln ausgezeigten Grundfesten des künftigen Domes. [...] Nun celebrirte der hochwürdigste Herr Bischof das solenne Hochamt, wobei die Liedertafel die Lotti'sche Vokalmesse ausführte, verlieh den Ablaß und ertheilte den Segen, womit das denkwürdige Fest am Bauplatze beendet war. [...]« (*).

Bericht im Linzer Abendboten Nr. 101 auf S. 1f:
»Feier der Grundsteinlegung zum Mariä=Empfängniß=Dome.
   In den nachfolgenden Zeilen übergeben wir der Geschichte der Landeshauptstadt Oberösterreichs das Bild einer Feier, ... [...] Hierauf wurde die Urkunde in die zinnerne Kapsel eingelegt, vom Hochw. Herrn Bischofe gesiegelt und in die für sie gemachte Vertiefung im Grundsteine aufbewahrt. Jetzt folgte die Weihe des Letzteren, dann dessen Einlegung in die Grube durch den Hochw. Bischof von Linz und dessen erster Hammerschlag, an den sich alle anwesenden Würdenträger mit Hammerschlägen anschlossen, während welchen Aktes die Liedertafel „Frohsinn” die vom Domorganisten Hrn. Bruckner äußerst schwungvoll und würdig componirte Festkantate unter Begleitung der Militär=Musikkapelle vortrug. Hierauf beging ... [...] Nach halb 12 Uhr begann das feierliche Hochamt, welches der Hochw. H. Bischof von Linz selbst celebrirte, [...] Während des Hochamtes führte die Liedertafel im Vereine mit der Militär=Musikkapelle Lottis große Vokalmesse auf. [...] Bezüglich der Nachfeier deuten wir auf die im heutigen Blatte besprochene Aufführung des Haydn'schen Oratoriums „Die Schöpfung” und erwähnen noch, daß mit Anbruch der Nacht zwischen 8 und 9 Uhr der Bauplatz mit bengalischem Feuer beleuchtet wurde und an der Triumphspforte das Bild des Domes in seiner einstigen Vollendung in glänzender Transparent=Beleuchtung prangte.« (**).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 186205025, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-186205025
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11