zurück 10.10.1864, Montag ID: 186410105

Brief Bruckners an Rudolf Weinwurm:
     Verzögert wegen Warten auf Post aus Leipzig und Fertigstellung der d-moll-Messe, für die Dorn sehr schwärme. Aufführung am 22.11.1864 in Linz und später in Wien geplant. Berichtet vom Orgelspiel in Bad Ischl am 4.10.1864, von seiner Melancholie, von Schützenbergers Erkrankung. Grüße von Alois Weinwurm. Zwei Briefe Sechters seien noch unbeantwortet.
[1. Seite:] »Lieber Freund!
     Entschuldige, daß ich mit meinem Schreiben so liederlich war. Anfangs wartete ich im[m]er auf das Schreiben wegen Leipzig etc; dann erwartete ich Dich selbst im August; aber leider umsonst; dann schob ichs auf bis die Messe beendet wäre, um Dir das gleich berichten zu kön[n]en. Sie wird vielleicht zu Caecilia hier aufgeführt. Dorn bezeichnet selbe als so gelungen, dß er, wie man mir erzählt, stets schwärmt davon.
   Nach der Aufführung hier werde ich selbe bringen, und sehen ob sie nicht in Wien zur Aufführung zu bringen wäre. In Ischl spielte ich den 4. Okt. beim Kaiseramt die Orgl; hatte aber [2. Seite] wenig Spielraum, u die Orgl ist leidend - Ich leide schon längere Zeit wieder an schrecklicher Melancholie. Wie gehts Dir. Sei doch nicht böse. Vor allem muß ich Dir einstweilen danken für Deine Güte gegen mich. Ich bin bedeutender Schuldner [...] Was denkst Du insgeheim? Welche Pläne schmiedest Du? Laß mich doch noch was von Dir hören. Freilich ists an mir u. längst an mir gewesen zu schreiben; aber ich glaube, wir nehmens so genau nicht; u. rechne auf völlige Verzeihung [...]« (*).

Brief Bruckners an einen Professor:
     Er habe Lausmann verständigt. Mit den anderen Herren habe er nie Kontakt. Ihm allein [als Abonnent?] sei die Musikzeitung zu teuer. Was sei mit Mexiko? Er sei nicht ganz gesund gewesen, sei immer ganz allein und wolle fleißig Partituren studieren (**).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 186410105, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-186410105
letzte Änderung: Feb 11, 2023, 9:09