zurück 11.12.1864, Sonntag (3. Advent) ID: 186412115

2. Fortsetzung der Besprechung der d-moll-Messe vom 30.11. in der Linzer Zeitung Nr. 283 auf S. 1177:
»Messe in D., komponirt von Anton Bruckner,
ausgeführt am 20. November in der Domkirche zu Linz.
III.
   F. Linz, 10. Dezember. Namentlich ist es Mozart und eine nicht unbedeutende Zahl von Anhängern, welche der Kirchenmusik wieder einen gewaltigen Aufschwung verliehen. ... [u. a. über Beethoven, Liszt und seine Graner Messe] ... daß dieses Werk die hervorragendste Leistung der Jetztzeit auf kirchlichem Gebiete und namentlich dadurch ausgezeichnet ist, daß wir in demselben nicht mehr das Suchen nach einem neuen Ziele, das Ringen darnach, sondern das Ergreifen desselben voraus haben. Es ist eine abgeschlossene, in sich fertige Leistung.« (*).

»Um Mitternacht« [WAB 89] beim Gründungsfest des Sängerbundes (Chormeister: Alois Weinwurm) unter Bruckners Leitung im Redoutensaal uraufgeführt. Das Alt-Solo singt Frl. v. Lutterotti (**).
Außerdem werden Werke von Carl Santner (»Oberösterreich«, Männerchor mit Soloquartett, Gedicht von Göllerich), Heinrich Wilhelm Ernst (»Elegie« für Violine und Klavier), Gustav Graben-Hoffmann (»Hafis«, Lied für Alt und Klavier), Johannes Beschnitt (»Drei Blumen«, Chor mit Tenorsolo), J. Wurda (»Das erste Lied«, Sopran und Klavier), Carl Wilhelm Hennig (»Frosch-Kantate«, Männerchor mit Klavier), Charles Schubert (Nocturne für 2 Celli und Klavier), Sigismund Thalberg (aus »Lucia di Lammermor«), Ferdinand Möhring (»Noch ist die blühende, goldene Zeit«, Männerchor und Sopran), Otto Roquette und E. S. Engelsberg [= Eduard Schön] (»Ballszenen«, Chor mit Klavier) aufgeführt. Unter den Mitwirkenden sind die Damen Petermandel, Schönfeld, v. Tarnoczi und die Herren Mayfeld, Pflug, Prohaska und Schober (***).
Als Kritiker ist Franz Gamon anwesend (°).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 186412115, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-186412115
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11