zurück 12.5.1879, Montag ID: 187905125

Kurze, mit »h.« signierte Rezension des Konzerts vom 11.5.1879 in der Wiener Zeitung (Wiener Abendpost) Nr. 109 auf S. 2:
      »h. (Concert.) [...] Es liefen im Programme dieses Concertes die Strahlen aller Gestirne zusammen, die gegenwärtig das Kunstleben Wiens erhellen. [... von Planeten (auswärtige Gäste) ...] von Fixsternen: Gustav Walter, der wohlgekannte Organist und Componist Bruckner. Jeder dieser Mitwirkenden entfesselte Stürme von Beifall [...]« (*),

und der Konstitutionellen Vorstadtzeitung Nr. 128, S. 2:
    »[...] Kumulirung solcher künstlerischer Größen in einem Konzerte [...] Den Reigen der interessanten und kunstreichen Produktionen eröffnete der Organist Professor Pruckner, der in einer improvisirten Phantasie der Riesenorgel gewaltige, durch den weiten Saal wie Sturmeswehen dahinbrausende Töne entlockte. [...]« [keine Signatur (eine Kritik am 9.5.1879 war mit »-h.« signiert)] (**).

Berichte auch im Illustrierten Wiener Extrablatt Nr. 130, S. 4f
      »[...] der lavasprühende Organist Bruckner [...] Eröffnet wurde das Konzert mit einer Orgelimprovisation von Bruckner. Der Meister phantasirte über ein selbsterfundenes Thema eine Viertelstunde lang. Man hätte ihm gerne noch länger gelauscht.
     Unter seinen Händen entwickelte die Orgel des Musikvereinssaales erst ihre ganze gewaltige Kraft und Fülle, und wer bisher nur Herrn Zellner gehört hatte, ward ganz überrascht von der Vollkommenheit und Reichstimmigkeit des Instrumentes. [...] Das Konzert währte nahezu drei Stunden, ohne daß sich irgend Jemand ermüdet gefühlt hätte.
k. st.« [Königstein] (***),

in der Deutschen Zeitung Nr. 2643 auf S. 2f:
      »[...] Die instrumentalen Leistungen des Orgel=Virtuosen Bruckner [...] erhöhten in gebührender Weise das Interesse [... man hätte so] ausgezeichneten Vorträgen noch lange Zeit hindurch lauschen können.
F. G.« [Franz Gehring] (°),

dem Fremdenblatt Nr. 130 auf S. 4 (»Stürme von Beifall« für die Miwirkenden, Adel im Publikum) (°°),

der Morgenpost Nr. 130 auf S. 3:
      »Das Concordia Concert. [...] Das Unwetter ... hatte den Beginn des Concertes etwas verzögert und gegen ein Uhr eröffnete es Professor Pruckner mit einer brillant executirten Original=Phantasie auf der Orgel [...] [Schlußsignatur:] W-n.« (°°°),

im Neuen Wiener Tagblatt Nr. 130 auf S. 1f:
»Das Frühlingsfest der "Concordia".
   Das Konzert, das gestern Mittag zum Besten des Journalisten- und Schriftstellervereins "Concordia" stattgefunden, gehört zu dem [sic!] reichhaltigsten und imposantesten nicht nur der eben erlöschenden Saison, sondern der letzten Jahre überhaupt. [...] gedrängt voller Saal [...] ein Aufgebot aller interessanten Kunstkräfte, über die Wien im gegenwärtigen Moment zu verfügen hat [...] Den Beginn des Konzertes bildete Professor Bruckner mit einer kühn angelegten und glänzend durchgeführten Phantasie auf der Orgel. Bruckner sucht in der ganzen orgelspielenden Welt seines Gleichen und es war lebhaft zu bedauern, daß man diesen so verdienten Komponisten und Virtuosen bei der Eröffnung der Votivkirche, als es sich um die Vorführung der Orgel handelte, nicht zu finden wußte und ein nicht ganz Berufener sich ihm quer über den Weg stellen durfte. - [... über die weiteren Programmnummern, Lob für die Begleiter Mottl und (Violoncello) Weidinger ... seltener Genuß ...] man sehnte sich nicht ins Freie und hätte das Frühlingsfest bis zum Abend fort und fort genossen.
W. Fr.« [Wilhelm Frey] (#)

und in der "Presse" Nr. 130 auf S. 3 des Abendblatts:
     "      "Concordia"=Concert.
     [... unvergleichlich ...] Es hatte sich an der Production allerdings die Elite der bei uns gegenwärtig en vogue stehenden Künstlerschaft betheiligt. [...]
     Das Concert leitete der berühmte Orgelvirtuose Bruckner mit einer improvisirten Orgelphantasie ein, welche großen Beifall fand und dem Künstler mehrere Hervorrufe eintrug. Die mächtigen Klänge des hehren Instruments waren vor Allem geeignet, eine gehobene Stimmung hervorzurufen und damit die Empfänglichkeit für die folgenden Kunstleistungen zu heben. [...] (##).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 187905125, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-187905125
letzte Änderung: Dez 25, 2023, 4:04