zurück 8.12.1881, Donnerstag ID: 188112085

Brand des Ringtheaters nahe Bruckners Wohnung. Bruckner ging (wie er später seiner Schwester Rosalia Hueber erzählte) nur wegen einer Programmänderung (Offenbachs »Hoffmanns Erzählungen« (*)) nicht wie geplant ins Theater. Bruckner ist um seine Partituren sehr besorgt. Vockners Schwager Richard Schönberger (**) bleibt über Nacht bei Bruckner.

Kalendereintragung Bruckners über die Todesopfer dieses Brandes (***).

Brief von Eugen d'Albert an seinen Vater:
     »... Ich bin Brahms noch nicht vorgestellt worden, aber ich habe Anton Bruckner kennengelernt, der ein großer Komponist ist ...« (°).

Kritik zum gestrigen Konzert (mit »Mitternacht« [WAB 80]) in der Konstitutionellen Vorstadtzeitung (Österreichischen Volkszeitung) Nr. 338, S. 3:
     » * Gründungs=Liedertafel des Akademischen Gesangvereines. Der Sofiensaal war gestern von einem ebenso zahlreichen wie distiguirten Publikum dicht gefüllt; [...] ebenso wurde ein unter persönlicher Leitung des Komponisten vorgetragener Chor von Anton Bruckner stürmisch akklamirt. [... keine Signatur]« (°°).

Bericht in der Neuen Freien Presse Nr. 6208 auf S. 6:
     » - Die Gründungs=Liedertafel des Akademischen Gesangvereins, die heute im Sophiensaale stattgefunden hat, gestaltete sich zu einem lebendig bewegten akademischen Feste, an dem zahlreiche Professoren theilnahmen. [...] Aber auch bei den späteren Vorträgen stellte sich der kräftigste Applaus ein, wie bei "Mitternacht" von Bruckner und bei Engelsberg's "Flucht der Liebe" mit dem von Herrn Deycks sympathisch vorgetragenen Baritonsolo. [...]« (°°°).

Bericht der Morgenpost Nr. 338 auf S. 4:
    " * (Liedertafel des Akademischen Gesangvereines.
Die 24. Gründungs=Liedertafel des Akademischen Gesangvereines hatte sich gestern im Sofiensaale eines sehr zahlreichen Besuches zu erfreuen, zu welchem natürlich die Wiener Studentenschaft das größte Contingent stellte. Unter den vorzüglich executirten Chören fanden E. S. Engelsberg's "Deutsches Freiheitslied" (Novität), A. Bruckner's "Mitternacht" (Novität) und H. Jüngst's "Esthländisches Volkslied" besonders lebhaften Anklang. [...]" (#).

Eine Annonce im Karlsruher Tagblatt Nr. 335 (Erstes Blatt) auf S. 3142 macht auf die Aufführung der 4. Symphonie am 10.12.1881 aufmerksam:
"Samstag den 10. Dezember | im großen Museumssaale | III. Abonnements=Konzert | des | Großherzoglichen Hoforchesters, | unter gefälliger Mitwirkung des Großh. Kammersängers Herrn J. Hauser. | Programm. | 1) Cherubini. Ouverture zu "Der Wasserträger". 2) Händel. Arie aus "Ezio". 3) N. Gade. Konzert für Violine mit Begleitung des Orchesters (D-moll, neu). Herr Konzertmeister H. Deeke. 4) Peter Cornelius. Weihnachtslieder. 5) Anton Bruckner. Sinfonie in Es-dur. (Manuscript). | Anfang 7 Uhr. Ende gegen 9 Uhr. | [... Preise, Karten ...] | Generalprobe Samstag den 10. Dezember, Vormittags 10 Uhr. [... Billets ...]"(##).

 


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188112085, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188112085
letzte Änderung: Apr 05, 2023, 13:13