zurück 18.7.1883, Mittwoch ID: 188307185

In St. Florian improvisiert Bruckner für Loidol über eine halbe Stunde. Er berichtet, daß er acht Tage vor Wagners Tod am Adagio der 7. Symphonie gearbeitet und dabei [in Vorahnung] geweint habe (*).

[ca. 18./19.7. oder etwas später?]
(undatierter und unvollständig überlieferter) Brief Franz Schalks an Josef Schalk:
   "Lieber, bester Bruder!
   Deinen lieben Brief vom 12 d/M erhielt ich erst gestern [...] Nunmehr wirst Du wohl schon 2 Briefe von mir erhalten haben und diesen 3ten [sic?] dürfte dich wahrscheinlich erst bei deiner Rückkunft aus Bayreuth antreffen.
   Sei so gut, ihn dann mit möglichster Beschleunigung zu beantworten.
   Ich will nicht versäumen unseren Musikjuden [Gutmann] wegen des Quintettes dringend anzufliegen doch wenn er sich weigert od. Bedenklichkeiten hat, den Druck sofort vorzunehmen, so meine ich nicht, dass wir es ihm ganz aus der Hand nehmen sollen. Wir haben vor der Hand nicht die geringste Hoffnung, es einem anderen Händler aufdrängen zu können. Jedenfalls musst Du mir noch mittheilen, ob ich ihm den Clavierauszug abnehmen soll auch wenn er noch nicht copirt ist. Auch ist es Bruckner's Wunsch dass eine Anzahl Prachtexemplarien gedruckt werden, u. er dringt auf dessen Erfüllung. Ich habe mir vorgenommen Montag [23.7.1883?] nach der Stadt zu fahren; ich werde dann jedenfalls mit Gutm. sprechen u. dir hierüber [oder "darüber"?] berichten; auch die gewünschten Musikalien an dich expedieren. Mit dem Adagio [der 7. Symphonie] hoffe [ich] in 14 Tagen also anfangs August fertig zu sein; die Stellen die du geändert wünschst, bitte ich Dich anzustreichen u. es baldmöglichst zu retourniren. Löwe hat uns gestern [in Fellinggraben] besucht und will dir darüber schreiben wir hatten einen sehr vergnügten Tag. [...]" (**).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188307185, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188307185
letzte Änderung: Mär 19, 2023, 15:15